Fische allein zu Hause: So bereitet man das Aquarium für den Urlaub vor
Wer ein Aquarium besitzt, muss auf Urlaub nicht verzichten. Das Ökosystem kann durch Vorbereitung sogar einige Zeit ohne Pflege funktionieren.
Wenn Fischbesitzer ein paar Tage verreisen, kümmern sich oft Nachbarn oder Freunde um das Aquarium. Im besten Fall ist wenig zu tun, denn in dem kleinen Ökosystem produzieren die Pflanzen Sauerstoff und ernähren vorübergehend die Fische, die wiederum die Pflanzen düngen. Damit Salmler und Co. die Zeit der Abwesenheit gut überstehen, sind Vorbereitungen zu treffen. Diese hängen von der Art des Aquariums und vom Fischbesatz ab, einige Vorkehrungen sind jedoch allgemeingültig.
So sollte der Filter vor der Abreise noch einmal umfassend kontrolliert werden. Bei längerer Abwesenheit muss dieser gereinigt werden, eventuell sind die Filtermedien auszutauschen. Falls vorhanden, ist auch das Heizsystem zu prüfen und die Temperatur zu checken. Passt die Steuerung der Zeitschaltuhr für die Beleuchtung und sind die LEDs in Ordnung? Experten empfehlen, bereits vier Wochen vor dem Urlaub regelmäßig die Wasserwerte zu kontrollieren. Da sich einige Parameter sehr langsam ändern, kann es sonst im Urlaub zum Kollaps kommen. „Vor der Reise sollte man einen größeren Teil des Aquarienwassers durch Frischwasser austauschen, wie es ohnehin bei der regelmäßigen Pflege des Aquariums üblich ist“, rät Maike Wilstermann-Hildebrand, Vize-Präsidentin des Verbands Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde. „Außerdem sollte man abgestorbene Pf lanzenteile entfernen, da diese das Wasser belasten können.“Der Bodengrund ist mit dem Mulmreiniger zu säubern und auf Fäulnisstellen zu untersuchen.
Für alles Weitere können, zumindest übergangsweise, elektronische Helfer sorgen. Und so bleiben die Fische einige Tage unbeaufsichtigt. Trotz aller Technik ist es ratsam, dass Nachbarn oder Freunde regelmäßig vorbeischauen und das Aquarium prüfen.
Eine gewöhnliche Zeitschaltuhr ist ausreichend, um die Beleuchtung des Aquariums auch während des Urlaubs im gewohnten Rhythmus ein- und auszuschalten. „Das Licht ist notwendig, damit die Pflanzen Photosynthese betreiben und wachsen können“, erklärt Maike Wilstermann-Hildebrand. „Fehlt ihnen das Licht, nehmen sie kein Kohlendioxid auf und produzieren keinen Sauerstoff. Das gefährdet das Überleben der Fische.“
Sollte der Urlaub länger als wenige Tage dauern und kein menschlicher Helfer in dieser Zeit die Fische füttern können, hilft laut Experten des Industrieverbands für Heimtierbedarf ein Futterautomat. Klassischerweise geben diese Geräte dank einer eingebauten Zeitschaltuhr zur stets gleichen Tageszeit die individuell abgefüllte Menge an Futter ab. Der Fachhandel berät Zierfischhalter, welcher Automat für welches Aquarium und für welche Futtersorten am besten geeignet ist. In jedem Fall empfiehlt Maike Wilstermann-Hildebrand, den Futterautomaten bereits einige Tage vor der Abreise anzuschließen. So können Zierfischfreunde kontrollieren, ob das Gerät einwandfrei funktioniert und die richtige Futtermenge abgibt. Im Zweifel können Aquarianer noch vor Abreise korrigieren.
Wer eine größere Reise plant, braucht Pfleger für das Aquarium. Sie füttern die Fische oder füllen regelmäßig den Futterautomaten auf. Außerdem können sie die Technik kontrollieren und prüfen, ob die Temperatur noch stimmt oder der Filter zuverlässig arbeitet. Da auch im Schatten aus offenen Aquarien Wasser verdunstet, muss dieser Verlust ausgeglichen werden. Ganz wichtig ist daher im Vorfeld die genaue Einweisung der Helfer, gerade Laien können in Sachen Aquarium schnell überfordert sein. Eine wichtige Maßnahme ist, alle notwendigen Aufgaben schriftlich festzuhalten, auch eine Telefonnummer für den Notfall sollte hinterlassen werden.
Wollen Fischbesitzer länger als zwei Wochen verreisen, fallen weitere Aufgaben an und sie sollten einen Helfer engagieren, der sich mit Aquarien gut auskennt. Im Laufe der Zeit sind Filter zu reinigen, die Pflanzen zu pflegen, der Bodengrund zu reinigen und ein Wasserwechsel durchzuführen. Diese Aufgaben sind nur etwas für Profis. Wer einen besonders wertvollen Fischbesatz pflegt, kann zudem eine Überwachungsanlage installieren, die die wichtigsten Parameter regelmäßig prüft.