Rheinische Post Erkelenz

SV 08 Rheydt – Ein Jahr ist vergangen seit Erwin Baltes’ Tod

- VON HORST HÖCKENDORF

KREISLIGA B Erwin Baltes’ Tod vor einem Jahr hat eine Lücke beim B-Ligisten SV 08 Rheydt hinterlass­en, die zwischenze­itlich noch nicht ganz gefüllt werden konnte. Dabei war das Jahr eins nach Baltes für viele Vereinsmit­glieder das vielleicht schwierigs­te. Für Außenstehe­nde war Baltes oftmals einer, der keinen Widerspruc­h duldete. Im Verein selber liebten sie ihn fast abgöttisch.

Markus Riesenbeck, Trainer der Senioren, etwa vergleicht sein Verhältnis zu Baltes mit einer Vater-Sohn-Beziehung. „Es war damals für uns alle ein Riesenscho­ck, als wir von seinem Tod erfuhren. Noch heute gibt es mal Situatione­n, in denen wir nicht weiter wissen, und uns fragen, was Erwin getan hätte. Zum Glück packen alle mit an“, erklärt Riesenbeck. „In Sachen Kunstrasen­platz hätte er sicherlich für eine Beschleuni­gung sorgen können. Dann hätten wir jetzt schon einen und nicht erst im kommenden Jahr“, sagt Riesenbeck.

Sportlich begann die Saison wenig hoffnungsv­oll, denn gegen Hardt II setzte es eine 0:10-Packung, womit Rheydt Letzter in der Kreisliga B Gruppe 2 ist. Zur Ehrenrettu­ng sei gesagt, dass Hardt mit der kompletten Markus Riesenbeck ersten Garnitur antrat, die in der Kreisliga A mit zum Favoritenk­reis zählt. „Es war das erste Mal, dass ich, ob als Spieler oder auch als Trainer, zweistelli­g verloren habe. Es ist für mich eine gewisse Form der Wettbewerb­sverzerrun­g, aber leider völlig legitim“, beurteilt der 08-Coach das Geschehene. „Anderersei­ts wollen wir ja auch wieder in die A-Liga und da war es ein Vorgeschma­ck für die ganz jungen Spieler, wie es eine Klasse höher zugeht. Aber ich bleibe bei der Zielsetzun­g, unter den ersten fünf Teams landen zu wollen, obwohl wir wichtige und gute Spieler verloren haben. Die Jungs aus dem Juniorenbe­reich sind teilweise noch recht naiv. Aber solche Spieler weiterzubr­ingen, macht mir unheimlich­en Spaß“, erklärt Riesenbeck.

Bleibt nur zu hoffen, dass den 08ern nicht das Pech treu bleibt. So hatte sich zum Beispiel Kai Semrau nach dem Verlust seines Auges im ersten Spiel nach der Winterpaus­e einen Kreuzbandr­iss zugezogen. Derzeit befindet er sich im Aufbautrai­ning und wird erst zur Rückrunde erwartet. Immer wieder gab es Verletzung­en bei Spielern, so dass manches Mal der Trainer nicht wusste, ob er ein spielfähig­es Team beisammen haben wird. „Doch jetzt sind wir quantitati­v wesentlich breiter aufgestell­t“, stellt Riesenbeck fest.

„Noch heute fragen wir uns, wenn wir nicht weiter wissen, was Erwin getan hätte“ Trainer SV 08 Rheydt

Newspapers in German

Newspapers from Germany