31. August 1897
Erster Zionistischer Weltkongress
Als Zionisten die Forderung nach einem Judenstaat zum ersten Mal formulierten, lag die Gründung von Israel noch weit in der Zukunft. Ende August 1897 hatten sich jüdische Delegierte aus aller Welt in Basel zusammengefunden. Im Stadtcasino dort fand der erste Zionistische Weltkongress statt, den der Journalist und Jurist Theodor Herzl organisiert hatte. Schon 1896 war dessen Buch „Der Judenstaat“erschienen. Am 31. August 1897 formulierten auch die Abgeordneten in Basel die zentrale Forderung: einen eigenen Staat. Herzl und seine Mitstreiter standen unter dem Eindruck der so genannten Dreyfus-Affäre in Paris. Bei dem ungerechten Prozess gegen den jüdischen Offizier war Antisemitismus so offen zutage getreten, dass viele Juden den Glauben an ein friedliches Miteinander verloren hatte. Im Basler Programm stand: „Der Zionismus erstrebt die Schaffung einer öffentlich-rechtlich gesicherten Heimstätte in Palästina für diejenigen Juden, die sich nicht anderswo assimilieren können oder wollen.“Auf den ersten Zionistenkongress folgten 21 weitere, doch es sollte noch viele Jahre dauern, bis der Staat Israel – nach zwei Weltkriegen und unter dem schrecklichen Eindruck des Holocaust - gegründet werden konnte. Herzl erlebte die Verwirklichung seines Traums nicht mehr. Er starb 1904 mit nur 44 Jahren an einer Lungenentzündung.