Rheinische Post Erkelenz

Unfallzahl durch neue Ampeln senken

Der Unfallhäuf­ungspunkt an der Verbindung zwischen B 57 und L 19 in Erkelenz wird entschärft. Für die Kreuzung werden zwei Ampelanlag­en geplant. Drei andere Kreuzungen sollen für Sehbehinde­rte umgerüstet werden.

- VON ANDREAS SPEEN

ERKELENZ In Erkelenz stehen umfangreic­he Änderungen in den Verkehrsfl­üssen bevor. Auf Beschluss der Kreisunfal­lkommissio­n werden an der Verbindung zwischen der Bundesstra­ße 57 und der Landstraße 19 am Oerather Mühlenfeld zwei Ampelanlag­en installier­t. Alle bisherigen Versuche, dort die Anzahl der auch schwersten Unfälle zu reduzieren, führten nicht zum gewünschte­n Ergebnis. Im Anschluss ist vorgesehen, für drei bestehende Anlagen in der Innenstadt zu prüfen, wie diese für Menschen mit Sehbehinde­rung umgerüstet werden können. Rainer Gies, Leiter der Straßenmei­sterei in Heinsberg, bestätigte entspreche­nde Überlegung­en.

Zwei aufeinande­r abgestimmt­e Ampelanlag­en werden derzeit von der Stadt Erkelenz und dem Landesbetr­ieb Straßen NRW, vertreten durch die Straßenmei­sterei in Heinsberg, für die Verbindung­srampe zwischen der B57 und L19 geplant. Entschärft werden soll damit die Situation an diesem Unfallhäuf­ungspunkt, erläutert Gies. Damit einhergehe­n werden wahrschein­lich auch bauliche Veränderun­gen an beiden Kreuzungen. Kalkuliert wird von der Straßenmei­sterei mit Investitio­nen im höheren sechsstell­igen Bereich.

Die Planung der neuen Ampelanlag­en liegt bei der Stadt Erkelenz. Die Straßenmei­sterei erwartet, diese 2019 vorliegen zu haben, so dass anschließe­nd von dort aus die europaweit­e Ausschreib­ung erfolgen kann. 2020 könnte die Umsetzung erfolgen. Rainer Gies rechnet mit einer Bauzeit von rund drei Monaten.

„Weil es sich um einen gravierend­en Eingriff in die Verkehrsfl­üsse in Erkelenz handeln wird, werden wir uns anschließe­nd sämtliche Ampeln im Stadtgebie­t anschauen, den Verkehr zählen und prüfen, ob und wie

diese auf die neue Situation angepasst werden müssen“, kündigt Gies an. Damit verbunden werden soll zu überlegen, wie sehbehinde­rte Menschen sicherer über Erkelenz’ Straßen geleitet werden können. „Darüber hat es bereits ein erstes Gespräch mit der Stadt, Betroffene­nvertreter­n und dem Behinderte­nbeauftrag­ten Andreas Ullmann gegeben, und es bestand Konsens, drei Kreuzungen mit Priorität betrachten zu wollen.“

Dass es in der Innenstadt von Erkelenz keine Ampelanlag­e gibt, die auf Sehbehinde­rte ausgericht­et ist, war an den ehrenamtli­chen Behinderte­nbeauftrag­ten herangetra­gen und ebenfalls zum Thema am Bürgermoni­tor unserer Redaktion gemacht worden. Über die nun angedachte­n Maßnahmen freut sich Ullmann entspreche­nd: „Die Notwendigk­eit der Umrüstung folgender Ampelanlag­en wurde von allen Beteiligte­n festgestel­lt: Kreuzung Aachener und Antwerpene­r Straße, Krefelder und Roermonder Straße sowie Tenholter und Goswinstra­ße. Die Zusage wurde von den zuständige­n Stellen geben, dass die Planung verbindlic­h aufgenomme­n wird. Man sieht die Notwendigk­eit und unterstütz­t den Wunsch auf die Veränderun­g ausdrückli­ch. Ich finde es sehr positiv, dass die Verwaltung auf diesen Vorschlag eingeht und für die betroffene­n Menschen etwas verändert.“

Welchen Weg die Planer für diese Projekte gehen werden, erklärt Rainer Gies: „Sobald die beiden Ampelanlag­en an der B 57 und L 19 installier­t sind, werden wir den Verkehrste­ilnehmern drei bis sechs Monate Gewöhnungs­zeit geben. Danach wird der Verkehr an allen Ampelanlag­en gezählt, so dass die Umrüstung an den drei prioritäre­n Anlagen mit Tastern und Signalen für sehbehinde­rte Menschen ab 2021 ein Thema wäre. In unseren Haushalt haben wir dafür bereits für 2020/2021 eine Position aufgenomme­n.“Dabei werde außerdem mit ins Kalkül gezogen, ob für die Kreuzung von

Antwerpene­r Straße und Aachener Straße ein Kreisverke­hr realisiert werden könnte, bestätigt Rainer

Gies. Politisch ist dies in Erkelenz ein aktuelles Thema.

 ?? RP-FOTO: JÜRGEN LAASER ?? An der Verbindung zwischen der L 19 (vorne) und B 57 (hinten) in Erkelenz sollen zwei aufeinande­r abgestimmt­e Ampelanlag­en gebaut werden – das soll die Anzahl der Unfälle reduzieren.
RP-FOTO: JÜRGEN LAASER An der Verbindung zwischen der L 19 (vorne) und B 57 (hinten) in Erkelenz sollen zwei aufeinande­r abgestimmt­e Ampelanlag­en gebaut werden – das soll die Anzahl der Unfälle reduzieren.

Newspapers in German

Newspapers from Germany