Unfallzahl durch neue Ampeln senken
Der Unfallhäufungspunkt an der Verbindung zwischen B 57 und L 19 in Erkelenz wird entschärft. Für die Kreuzung werden zwei Ampelanlagen geplant. Drei andere Kreuzungen sollen für Sehbehinderte umgerüstet werden.
ERKELENZ In Erkelenz stehen umfangreiche Änderungen in den Verkehrsflüssen bevor. Auf Beschluss der Kreisunfallkommission werden an der Verbindung zwischen der Bundesstraße 57 und der Landstraße 19 am Oerather Mühlenfeld zwei Ampelanlagen installiert. Alle bisherigen Versuche, dort die Anzahl der auch schwersten Unfälle zu reduzieren, führten nicht zum gewünschten Ergebnis. Im Anschluss ist vorgesehen, für drei bestehende Anlagen in der Innenstadt zu prüfen, wie diese für Menschen mit Sehbehinderung umgerüstet werden können. Rainer Gies, Leiter der Straßenmeisterei in Heinsberg, bestätigte entsprechende Überlegungen.
Zwei aufeinander abgestimmte Ampelanlagen werden derzeit von der Stadt Erkelenz und dem Landesbetrieb Straßen NRW, vertreten durch die Straßenmeisterei in Heinsberg, für die Verbindungsrampe zwischen der B57 und L19 geplant. Entschärft werden soll damit die Situation an diesem Unfallhäufungspunkt, erläutert Gies. Damit einhergehen werden wahrscheinlich auch bauliche Veränderungen an beiden Kreuzungen. Kalkuliert wird von der Straßenmeisterei mit Investitionen im höheren sechsstelligen Bereich.
Die Planung der neuen Ampelanlagen liegt bei der Stadt Erkelenz. Die Straßenmeisterei erwartet, diese 2019 vorliegen zu haben, so dass anschließend von dort aus die europaweite Ausschreibung erfolgen kann. 2020 könnte die Umsetzung erfolgen. Rainer Gies rechnet mit einer Bauzeit von rund drei Monaten.
„Weil es sich um einen gravierenden Eingriff in die Verkehrsflüsse in Erkelenz handeln wird, werden wir uns anschließend sämtliche Ampeln im Stadtgebiet anschauen, den Verkehr zählen und prüfen, ob und wie
diese auf die neue Situation angepasst werden müssen“, kündigt Gies an. Damit verbunden werden soll zu überlegen, wie sehbehinderte Menschen sicherer über Erkelenz’ Straßen geleitet werden können. „Darüber hat es bereits ein erstes Gespräch mit der Stadt, Betroffenenvertretern und dem Behindertenbeauftragten Andreas Ullmann gegeben, und es bestand Konsens, drei Kreuzungen mit Priorität betrachten zu wollen.“
Dass es in der Innenstadt von Erkelenz keine Ampelanlage gibt, die auf Sehbehinderte ausgerichtet ist, war an den ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten herangetragen und ebenfalls zum Thema am Bürgermonitor unserer Redaktion gemacht worden. Über die nun angedachten Maßnahmen freut sich Ullmann entsprechend: „Die Notwendigkeit der Umrüstung folgender Ampelanlagen wurde von allen Beteiligten festgestellt: Kreuzung Aachener und Antwerpener Straße, Krefelder und Roermonder Straße sowie Tenholter und Goswinstraße. Die Zusage wurde von den zuständigen Stellen geben, dass die Planung verbindlich aufgenommen wird. Man sieht die Notwendigkeit und unterstützt den Wunsch auf die Veränderung ausdrücklich. Ich finde es sehr positiv, dass die Verwaltung auf diesen Vorschlag eingeht und für die betroffenen Menschen etwas verändert.“
Welchen Weg die Planer für diese Projekte gehen werden, erklärt Rainer Gies: „Sobald die beiden Ampelanlagen an der B 57 und L 19 installiert sind, werden wir den Verkehrsteilnehmern drei bis sechs Monate Gewöhnungszeit geben. Danach wird der Verkehr an allen Ampelanlagen gezählt, so dass die Umrüstung an den drei prioritären Anlagen mit Tastern und Signalen für sehbehinderte Menschen ab 2021 ein Thema wäre. In unseren Haushalt haben wir dafür bereits für 2020/2021 eine Position aufgenommen.“Dabei werde außerdem mit ins Kalkül gezogen, ob für die Kreuzung von
Antwerpener Straße und Aachener Straße ein Kreisverkehr realisiert werden könnte, bestätigt Rainer
Gies. Politisch ist dies in Erkelenz ein aktuelles Thema.