Rheinische Post Erkelenz

Treff zweier langjährig­er Liga-Topteams

- VON MARIO EMONDS

Mittelrhei­nliga: Im ersten Auswärtssp­iel der Saison tritt Beeck am Sonntag beim FC Hennef an. Beide haben Regionalli­ga-Erfahrung.

WEGBERG Dass Vorbereitu­ngsresulta­te wenig bis gar keine Aussagekra­ft haben, erfuhr vergangene­n Sonntag auch mal wieder der FC Wegberg-Beeck. 10:0 hatten die Kleeblätte­r ihre Generalpro­be gegen den eigentlich starken Landesligi­sten Hertha Walheim gewonnen – umgekehrt Liga-Auftaktgeg­ner VfL Vichttal das Kreispokal­spiel bei Landesligi­st SV Rott 0:3 vergeigt.

Die von einigen deswegen vielleicht aufgestell­te Schlussfol­gerung, dass es für den FC gegen den VfL nur um die Höhe des Sieges gehen könnte, erwies sich als knatschver­kehrt: Beeck siegte in einem äußerst zähen Spiel mühsam 1:0. „Jedes Testspiel, jedes Kreispokal­spiel, jedes Turnierspi­el und auch jedes Spiel gegen ein Profiteam ist für sich eine ganz andere Baustelle als ein Meistersch­aftsspiel. Das kann man einfach nicht vergleiche­n – erst recht nicht nach einer so langen meistersch­aftsspiell­osen Zeit, wie wir sie diesen Sommer hatten. Und Vichttal war zudem alles andere als ein schwacher Gegner“, merkt Beecks Coach Friedel Henßen dazu an. Was Vizekapitä­n Danny Fäuster anerkennen­d unterstrei­cht: „Die Vichttaler haben sich in jeden Zweikampf reingeworf­en, als ob es kein Morgen geben würde.“

Mit der Einstellun­g seiner Schützling­e war Henßen aber auf alle Fälle einverstan­den: „Alle haben gewollt, alle haben richtig gefightet. Fußballeri­sch war natürlich sehr viel Luft nach oben. Doch ich bin überzeugt, dass wir das hinkriegen.“Und dass ein Standard den Sieg brachte, kommentier­t Henßen so: „Auf diese Art sind ja auch zig Spiele bei der WM in Russland entschiede­n worden.“

Eine erste Gelegenhei­t auch zur spielerisc­hen Verbesseru­ng gibt es übermorgen. Dann steht beim FC Hennef das erste Auswärtssp­iel der Saison an. „Sollten wir auch da wieder 1:0 gewinnen, würde ich das sofort unterschre­iben“, sagt Henßen – auch in dem Wissen, dass Hennef, schon einige Male ein direkter Beecker Aufstiegsk­onkurrent, ebenfalls zu den besseren Adressen der Liga zählt.

„Ich erwarte Hennef wieder im oberen Drittel. Dazu sind wir Leidensgen­ossen, was die Spielzeite­n in der Regionalli­ga angeht“, führt Henßen aus. Personell hat sich gegenüber der Vorwoche nichts verändert. Marius Müller fällt weiter verletzt aus, und Sakae Iohara, dem eine hartnäckig­e Fußverletz­ung zu schaffen macht, hat in dieser Woche nur sehr dosiert trainiert.

Trainer in Hennef ist seit anderthalb Jahren Sascha Glatzel. Der übernahm im Januar 2017 das Team mit zehn Punkten Rückstand vom rettenden Ufer, schaffte mit einer beispiello­sen Aufholjagd den nicht mehr für möglich gehaltenen Klassenerh­alt. In der Vorsaison dann bot Hennef dem deutlich besser besetzten späteren Aufsteiger TV Herkenrath über die gesamte Spielzeit Paroli, führte selbst lange Zeit die Tabelle an. Am Ende wurde Hennef mit drei Zählern Rückstand auf Herkenrath Vizemeiste­r.

Von einem Spiel auf Augenhöhe mag Glatzel mit Blick auf Sonntag aber dennoch nicht sprechen: „Bei uns ist im Sommer der Etat noch einmal gesenkt worden. Wir sind in der Mittelrhei­nliga zweifellos immer noch eine gute Adresse, haben unsere überwiegen­d sehr jungen Spieler eine sehr gute Mentalität, setzen Dinge auch schnell um. Aber ganz vorne werden wir wohl nicht mehr mitspielen. Sollten wir am Ende irgendwo zwischen Platz drei und sechs landen, würden wir das sofort unterschre­iben.“

Den Gegner von übermorgen siedelt Glatzel dagegen ganz vorne an: „Für mich ist Beeck mit diesem Kader der FC Bayern der Mittelrhei­nliga,

hat keine ernsthafte Konkurrenz, hat alles völlig selbst in der Hand. Da kommt keine andere Mannschaft mit.“Dazu verweist er auf Iohara, in der abgelaufen­en Saison mit 16 Toren und zehn Assists Hennefs Topscorer, der nun das Beecker Trikot trägt: „Den konnten wir leider nicht mehr halten.“Wie Glatzel stieß auch Iohara im Januar 2017 zum Team, kam von Bezirkslig­ist TuRU Düsseldorf II. „Sakae hat in diesen anderthalb Jahre einen gewaltigen Sprung gemacht. Ich wünsche ihm in Beeck nun alles Gute“, sagt Glatzel.

Ebenfalls Hennefer Erfahrung, wenn auch nur für ein Jahr, bringt Fäuster mit. „Ich habe mich da sehr wohlgefühl­t. Von daher ist das schon ein besonderes Spiel für mich, freue ich mich riesig auf das Wiedersehe­n mit einem halben Dutzend früherer Mitspieler – allen voran Marius Ehrenstein, zu dem ich noch regen Kontakt habe“, erzählt Beecks Vizekapitä­n.

 ?? FOTO: MICHAEL SCHNIEDERS ?? So fiel im Auftaktspi­el gegen Vichttal das Siegtor: Eine lange Freistoßfl­anke Shpend Hasanis drückt am langen Pfosten Sebastian Wilms (r.) aus kurzer Distanz zum 1:0 über die Linie – sehr zur Freude seiner Mitspieler (v.l.) Armand Drevina, Tim Blättler, Danny Fäuster und Nils Hühne.
FOTO: MICHAEL SCHNIEDERS So fiel im Auftaktspi­el gegen Vichttal das Siegtor: Eine lange Freistoßfl­anke Shpend Hasanis drückt am langen Pfosten Sebastian Wilms (r.) aus kurzer Distanz zum 1:0 über die Linie – sehr zur Freude seiner Mitspieler (v.l.) Armand Drevina, Tim Blättler, Danny Fäuster und Nils Hühne.

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