Messerattacke am Hauptbahnhof Düsseldorf
In einem Regionalzug sollen ein 31-Jähriger und sein Vater einen Teenager angegriffen haben.
DÜSSELDORF In einem Regionalzug hat am späten Samstagabend ein angetrunkener 31-Jähriger einen 19-Jährigen mit Messerstichen schwer verletzt. Grund: Der Teenager aus Sprockhövel soll während der Fahrt im Regionalexpress 4 zu laut gewesen sein. Einem Notarzt gelang es, den Schwerverletzten auf dem Bahnsteig zu stabilisieren. Er soll bereits auf dem Weg in die Klinik ansprechbar und bei Bewusstsein gewesen und noch in der Nacht wieder entlassen worden sein. Laut Polizei hat auch der mutmaßliche Täter Verletzungen erlitten.
Ein halbes Dutzend Reisender war laut Bundespolizei am Samstagabend in dem Waggon des aus Wuppertal kommenden RE4 unterwegs nach Düsseldorf. Alle wollten demnach in die Düsseldorfer Altstadt. Der 19-Jährige war mit Freunden unterwegs, die jungen Leute feierten offenbar im Zug vor, was nicht nur den 31-Jährigen aus Mönchengladbach, sondern auch dessen Vater (64) aufbrachte.
Es sei zunächst zu einem Wortgefecht gekommen, in dessen Verlauf sich die Beteiligten offenbar immer mehr empörten. Beleidigungen flogen hin und her. Bei der Ankunft am Hauptbahnhof in Düsseldorf gegen 20.20 Uhr eskalierte die Situation dann.
Beim Ausstieg soll der 64-Jährige den Teenager gepackt und sein Gesicht gegen die Zugwand gedrückt haben. Auf den dadurch Wehrlosen soll dann der 31-Jährige mehrfach mit einem Einhandmesser eingestochen und ihn im Rücken, an den Schulten und an den Armen getroffen haben. Während schockierte Fahrgäste die Polizei alarmierten, habe der Vater die Tatwaffe in der Zugtoilette versteckt, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei, deren Beamte wenig später den Bahnsteig räumten und bei der Tatortarbeit das Messer fanden.
Einhandmesser haben eine einhändig feststellbare Klinge. Sie mitzuführen ist seit zehn Jahren nach dem Waffengesetz verboten, unabhängig von der Klingenlänge. Im September hatte die Bundespolizei am Düsseldorfer Hauptbahnhof bei Kontrollen allein an einem Wochenende 15 solcher Messer beschlagnahmt.
Gegen den 31-jährigen Mönchengladbacher, der wegen Körperverletzungsdelikten bereits polizeibekannt ist, und gegen seinen Vater wurden Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung eingeleitet.