Rheinische Post Erkelenz

Löchrige und anfällige Infrastruk­tur

- VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER

Um es gleich vorweg zu sagen: Eine Ölknapphei­t droht nicht. Und erst recht keine autofreien Sonntage wie in den 1970er Jahren. Dennoch ist die Versorgung­ssituation mit Benzin und Diesel in unserer Region wegen des niedrigen Rheinpegel­s angespannt. Nicht ohne Not hat der Bund strategisc­he Ölreserven freigegebe­n, um die Engpässe in den betroffene­n Gebieten zu mildern. Einzelne Tankstelle­n mussten bereits schließen, weil ihnen Benzin und Diesel ausgegange­n waren.

Die angespannt­e Situation führt zu spürbar steigenden Benzinprei­sen an den Zapfsäulen im Rheinland, weil der Treibstoff nun auf anderen Wegen zu den Versorgung­sanlagen transporti­ert werden muss, an denen die Tankwagen befüllt werden. Und das kostet deutlich mehr Zeit und Geld.

Die aktuelle „Spritmiser­e“legt offen, wie löchrig und anfällig die Infrastruk­tur in Nordrhein-Westfalen ist. Fällt der Rhein als Transportw­eg für die Industrie aus, gerät alles ins Stocken. Es gibt keinen adäquaten Ersatz für den Rhein, um Güter in großen Mengen schnell an ihre Bestimmung­sorte zu bringen. So wurde vor allem ein massiver Ausbau des Schienenve­rkehrs verschlafe­n, und das marode Straßennet­z fällt als Alternativ­e ohnehin aus.

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NIEDRIGWAS­SER LÄSST BENZINPREI­SE . . ., TITELSEITE

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