Löchrige und anfällige Infrastruktur
Um es gleich vorweg zu sagen: Eine Ölknappheit droht nicht. Und erst recht keine autofreien Sonntage wie in den 1970er Jahren. Dennoch ist die Versorgungssituation mit Benzin und Diesel in unserer Region wegen des niedrigen Rheinpegels angespannt. Nicht ohne Not hat der Bund strategische Ölreserven freigegeben, um die Engpässe in den betroffenen Gebieten zu mildern. Einzelne Tankstellen mussten bereits schließen, weil ihnen Benzin und Diesel ausgegangen waren.
Die angespannte Situation führt zu spürbar steigenden Benzinpreisen an den Zapfsäulen im Rheinland, weil der Treibstoff nun auf anderen Wegen zu den Versorgungsanlagen transportiert werden muss, an denen die Tankwagen befüllt werden. Und das kostet deutlich mehr Zeit und Geld.
Die aktuelle „Spritmisere“legt offen, wie löchrig und anfällig die Infrastruktur in Nordrhein-Westfalen ist. Fällt der Rhein als Transportweg für die Industrie aus, gerät alles ins Stocken. Es gibt keinen adäquaten Ersatz für den Rhein, um Güter in großen Mengen schnell an ihre Bestimmungsorte zu bringen. So wurde vor allem ein massiver Ausbau des Schienenverkehrs verschlafen, und das marode Straßennetz fällt als Alternative ohnehin aus.
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NIEDRIGWASSER LÄSST BENZINPREISE . . ., TITELSEITE