Rheinische Post Erkelenz

Zakaria kann das 1:3 nicht verhindern

Der Schweizer rückte für Florian Neuhaus in Freiburg in die Startelf der Borussen. Er sollte Wucht und Stabilität bringen. Doch auch er konnte nichts daran ändern, dass das Spiel nach der Pause verdient verloren ging.

- VON GEORG AMEND

FREIBURG Borussia garnierte die Twitter-Mitteilung zur Aufstellun­g für das Spiel am Freitagabe­nd beim SC Freiburg mit einem kleinen Video. Das zeigte Denis Zakaria, der breit grinste und auf sich selbst zeigte. Damit illustrier­te der Klub die einzige Änderung seines Personals, zu der sich Trainer Dieter Hecking nach dem 4:0 gegen Mainz entschloss­en hatte. Zakaria kam für Florian Neuhaus ins Team und bildete mit Jonas Hofmann die Doppel-Acht. Dahinter gab, wie gegen Mainz, Tobias Strobl den Single-Sechser. „Wir haben viel Qualität im Zentrum und ich wollte einen frischen Mann haben. Denis tut uns gerade auswärts mit seiner defensiven Strukturie­rtheit und seiner Robustheit gut“, erklärte Hecking seine Entscheidu­ng.

Die Aufgabe für die dem Dreieck im zentralen Mittelfeld Zugehörige­n ist laufintens­iv. Weswegen Hecking immer wieder leichte Veränderun­gen vornimmt, um den Spielern Ruhephasen zu geben. „Frische ist sehr wichtig“, befand auch TV-Experte Matthias Sammer. Zakaria gehörte zum vierten Mal in dieser Spielzeit zur Startelf, zum dritten Mal auswärts. Beim 2:4 in Berlin war es so, auch beim 2:2 in Wolfsburg. Und nun beim 1:3 in Freiburg.

Zakaria tat, was Hecking von ihm erwartete. Er warf sich mit seiner Wucht ins Spiel, versuchte etwas mehr aus der Tiefe als es zum Beispiel Neuhaus tut, Druck auf die Freiburger zu machen, der vordere Anläufer ist in dieser Konstellat­ion Hofmann. Gegen den Ball ließ sich Zakaria zurückfall­en neben Strobl.

Zunächst aber war das Zentrum offen, und weil Matthias Ginter Luca Waldschmid­t anschoss und Yann Sommer den Freiburger dann am Fuß traf, gab es nach nur zehn Sekunden Elfmeter. Einen Blitz-Elfmeter hatte es das schon mal mit Gladbacher Beteiligun­g gegeben – 1998, damals bei 1860 München (1:3). Bernhard Winkler verwandelt­e aber nicht. Nils Petersen machte es jetzt besser.

Zakaria hatte vor dem 0:1 noch keinen Ballkontak­t. Das änderte sich schnell, denn der Schweizer war recht gut im Spiel und versuchte sich als Ankurbler. Sein Sololauf nach sechs Minuten war das Signal an alle: Borussia suchte nach dem Rückstande­s ihr Heil im Angriff. „Es war unsere beste Phase“, fand Hecking.

Beachtlich war in dieser Zeit Zakarias Passquote, die zwischenze­itlich bei 93 Prozent lag. Eben diese Sicherheit war nötig, um das stets wilde Freiburger Spiel einzufried­en, auch Strobl, der gegen Mainz zurückgeke­hrt war in die erste Elf, ist ein Spiel-Beruhiger. Nach vorn jedoch galt: Attacke, und auch das ist Zakarias Ding. Kurz vor der Pause eroberte er tief in der Freiburger Hälfte einen Ball, doch die Chance verpuffte.

Nach dem Seitenwech­sel jedoch fehlte den Borussen der Esprit der ersten Halbzeit, auch Zakaria konnte seine Qualitäten nur selten gewinnbrin­gend einbringen. Als Lars Stindls Querpass auf Zakaria in der 57. Minute zu kurz geriet, konnte dieser nur zuschauen, wie Waldschmid­t das 2:1 für die Freiburger erzielte. Dann stand ein Jobwechsel für Zakaria an: Hecking brachte Borussias besten Vorbereite­r Neuhaus als kreatives Element ins Spiel, Zakaria spielte fortan vor der Abwehr anstelle Strobls, der raus musste. Zakaria musste nun das Spiel in der Waage halten und die Schlussoff­enisve hinten herum absichern. Keine leichte Aufgabe war das, denn Freiburg war immer wieder mit Tempo nach vorn unterwegs und hatte zunehmend mehr Platz.

Trotz Wucht (Zakaria) und Kreativitä­t (Neuhaus) plus Geschwindi­gkeit und Eins-gegen-Eins-Qualität, die Hecking mit Patrick Herrmann (zur Pause für den angeschlag­enen Plea) und Ibrahima Traoré (in der Schlusspha­se) gebracht hatte, kam Borussia viel zu selten zu klaren Aktionen vor dem Freiburger gegnerisch­en Tor. Da fehlte die Aggressivi­tät, da fehlte die Konsequenz, kurz: das, was Borussia in den letzten Spielen ausgemacht hatte. Zakaria, der nach der Pasue zuweilen überhastet wirkte, handelte sich noch die dritte Gelbe Karte der Saison ein. Das war alles, was Borussia noch in die Statistik des Spiels einbrachte.

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FOTO: DPA Denis Zakaria versucht dem Freiburger Christian Günter den Ball abzunehmen. Der Schweizer konnte Borussia nicht zum Sieg verhelfen.

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