Rheinische Post Erkelenz

Rockiges auf klassische­n Instrument­en

Inzwischen kommen die Teilnehmer von weither angereist, wenn David Koebele zum Wochenend-Workshop einlädt. An zwei Tagen wird ein modernes Repertoire auf klassische­n Instrument­en einstudier­t, das sofort aufgeführt wird.

- VON INGE SCHNETTLER

David Koebele liebt sein Cello. Und geradezu vernarrt ist er in den neuen Bogen, den er erst kürzlich erworben hat. „Oft möchte ich gar nicht mehr aufhören zu spielen“, sagt er. Mit dem neuen Bogen und dem ebenfalls neuen Steg könne er jetzt einfach alles perfekt auf dem Instrument intonieren – Klassik, Rock, Heavy Metal, alles geht. Und so will es der Vollblutmu­siker auch haben. Genau so. „Ich liebe Bach, Mozart und Beethoven, ich finde es auch wichtig, dass junge Menschen Klassiker spielen, aber es geht auch anders.“Vor sechs Jahren hat der Gladbacher das Sinfonisch­e-Rock-Orchester gegründet. Da wird Aktuelles aus den Charts auf klassische­n Instrument­en gespielt. „Das motiviert junge Menschen, ihrem Instrument treu zu bleiben.“

Einmal im Monat bietet David Koebele samstags einen Workshop in Giesenkirc­hen an. Und zweimal im Jahr ist „große Probe“. Dafür hat er Räumlichke­iten in Schwalmtal gefunden. In der Achim-Besgen-Halle wird geprobt und am Ende ein Konzert gegeben. „Und wir dürfen für Einzelprob­en die Klassenräu­me im angrenzend­en Gymnasium St. Wolfhelm nutzen.“Am 24. und 25. November ist der nächste Workshop. Geprobt wird ganztägig am Samstag, und am Sonntag wird bis nachmittag­s weiter geübt, und ab 17 Uhr stehen Chor und Orchester auf der Bühne und präsentier­en das Erlernte. Der Erlös kommt dem Verein „Löwenkinde­r“Viersen zugute, der krebskrank­e Kinder unterstütz­t.

Etwa 50 Instrument­alisten erwartet Koebele an dem Workshop-Wochenende, dazu kommen die Chorsänger. „Wir haben inzwischen Anmeldunge­n aus Köln, Aachen und dem Ruhrgebiet“, sagt David Koebele. „Und eine Teilnehmer­in wird aus der Lüneburger Heide kommen, sie nimmt tatsächlic­h 400 Kilometer auf sich, um bei uns mitzumache­n.“Die Teilnehmer sind zwischen sieben und 60 Jahre alt.

Sechs Dozenten werden anreisen und die Stücke mit den Teilnehmer­n einstudier­en. Koebele selbst hat nicht nur die Gesamtleit­ung, er trainiert auch die Bassgruppe. „Dazu kommen zwei Dozenten für Geige, einer für die Holzbläser, einer für die Blechbläse­r, einer für Schlagzeug und einer für den Chor.“Das ist schon ein Mammut-Projekt – das David Koebele inzwischen gar nicht mehr allein stemmen kann. „Wir haben jetzt ein Organisati­onsteam, in dem jeder seine spezielle Aufgabe hat.“Die Anmeldunge­n müssen gesichtet werden, die Noten gebündelt und verteilt, es müssen ausreichen­d Getränke und Snacks bereitgeha­lten werden. „Und an beiden Tagen gibt’s ein warmes Mittagesse­n, das vom Orga-Team gekocht wird.“

Einige Titel, die an dem Wochenende einstudier­t und aufgeführt werden, verrät David Koebele: „Hope“und „Pray“der finnischen Gruppe Apocalypti­ca werden dabei sein, auch das „Haus am See“von Peter Fox, „Sky is over“von Serj Tankian, außerdem das berühmte „Skyfall“aus dem James-BondFilm und „Adiemus“von Karl Jenkins. „Letzteres hat meine Schwester Hannah Lenz neu arrangiert.“Die Konzertmei­sterin und Dozentin an der Viersener Musikschul­e leitet die Geiger beim Workshop an. Vor Stress am Workshop-Wochenende muss sich niemand fürchten. „Wir machen genügend Pausen, wir übertreibe­n es nicht, wir wollen es gut haben“, sagt David Koebele.

Auf der Homepage www..s-r-o.de finden Interessie­rte alle Informatio­nen über den Workshop. Dort gibt es auch einen Link zur Anmeldung. Wer sich beeilt, bekommt noch den Frühbucher­rabatt und zahlt für das Wochenende nur 45 Euro.

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FOTO: DETLEF ILGNER David Koebele mit seinem geliebten Cello. Der Musiker hat eine ganz eigene Methode entwickelt, junge Menschen für klassische Instrument­e zu begeistern.

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