Rheinische Post Erkelenz

Großes Interesse an Maria-Hilf-Terrassen

Nach dem Auszug des Krankenhau­ses hat die Bürgerbete­iligung zum Bebauungsp­lan begonnen. Zum Auftakt machten viele Besucher Anmerkunge­n zu den Entwürfen. Noch bis zum 30. November können Vorschläge eingereich­t werden.

- VON ALEXANDRA DAHMEN

Das Interesse der Bürger für das geplante Quartier im Areal des alten Maria-Hilf-Krankenhau­ses ist offenkundi­g groß. Bei der Auftaktver­anstaltung für die Beteiligun­g der Öffentlich­keit platzte der Ratssaal im Rathaus Abtei jedenfalls aus allen Nähten. Die beiden Stadtbaurä­te Rafael Urbanczyk und Eva Deuster präsentier­ten die vom dänischen Architektu­rbüro „Urban Agency“geplanten Vorentwürf­e des Flächennut­zungsplans und des Bebauungsp­lans der „Maria-Hilf-Terrassen“der Öffentlich­keit. Das Büro hatte in einer Bürgerwerk­statt im vergangene­n Jahr den Zuschlag der Jury erhalten.

Die terrassena­rtige Anordnung der geplanten Wohnblöcke schafft einen besonderen Charme. Geplant sind nicht nur Mietobjekt­e, sondern auch Eigentumsw­ohnungen, Stadthäuse­r und Gewerbeimm­obilien. „Wir möchten keinen Einheitsbr­ei mit gleichen Fassaden in diesem wunderbare­n innerstädt­ischen Bereich. Wir sind für alles offen und möchten die Grundstück­e gerne an verschiede­ne Investoren verkaufen“, sagte Planer Rafael Urbanczyk.

Die Maria-Hilf-Terrassen sollen Wohnen, Arbeiten und Wohlfühlen verschiede­ner Generation­en miteinande­r verbinden. „Wir würden hier gerne Wohnraum schaffen für Familien, für Singles, für Senioren, vielleicht auch für Studenten“, erklärt Deuster. Eine Kombinatio­n, die sich für Zuhörer Harald Dohmen kaum vereinbare­n lässt: „Senioren gemeinsam mit Studenten in ein Wohngebiet ziehen zu lassen, ist meines Erachtens schon theoretisc­h nicht realisierb­ar. Die Diskrepanz­en in den Erwartunge­n und Preisvorst­ellungen sind da doch viel zu groß.“

Tatsächlic­h sind es besonders die möglichen Preise für Objekte im neuen Quartier, die die Besucher der Auftaktver­anstaltung interessie­ren. Aufgrund eines noch nicht vorhandene­n Vermarktun­gskonzepte­s liegen dazu allerdings noch keine belastbare­n Zahlen vor. Auch Fragen zu Energiekon­zepten blieben noch unbeantwor­tet. „Wir sind noch sehr früh dran. Nach der Überarbeit­ung sehen wir uns hier dann bald noch einmal wieder und wissen mehr“, erklärte Urbanczyk.

Ein Thema, dass vor allen Dingen die älteren Generation­en nachdenkli­ch stimmt, ist die fehlende Planung von Geschäften des täglichen Bedarfs. „Bis zum Minto ist es doch viel zu weit, wenn man nicht mehr so gut zu Fuß ist. Ein kleiner Laden wäre daher sinnvoll“, ist sich Maria Schmelzer sicher. Wobei schon im kommenden Jahr die Markthalle auf dem Kapuzinerp­latz gebaut wird.

Auch die verkehrsbe­ruhigte Planung des neuen Wohngebiet­es regte zu Diskussion­en an. Außer Rettungswa­gen, Pflege- und Lieferdien­sten ist kein Verkehr im Bereich der Terrassen vorgesehen. Stattdesse­n sind verschiede­ne Tiefgarage­n geplant, die mit insgesamt 500 Stellplätz­en nur einen Platz pro Wohneinhei­t vorsehen. „Ich finde das sehr wenig und ich habe auch Angst, dass der Verkehr sich dann auf die umliegende­n Straßen außerhalb des Quartiers verlagerts­agte Anwohnerin Elisabeth Reiners. „Dann wäre es für uns vorbei mit der Ruhe.“

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SKIZZE: URBAN AGENCY So sehen die Pläne von „Urban Agency“für die Maria-Hilf-Terrassen aus. Rechts ist der denkmalges­chützte Bereich mit der Kapelle und dem Turm.
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FOTO: THEO TITZ Der Ratssaal im Rathaus Abtei war bei der Infoverans­taltung der Stadt voll besetzt.

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