Im Notfall grenzüberschreitend handeln
Der zwischenzeitlich für Arbeiten gesperrte Grenzübergang zwischen Wegberg-Dalheim und dem niederländischen Vlodrop ist wieder geöffnet: Der Weg wurde verbreitert und ist jetzt für Rettungsfahrzeuge zugänglich.
WEGBERG Die Maßnahme zur Verbreiterung des Weges zwischen Dalheim und der Auffahrt zur „Maharishi European Research University“(MERU) auf dem ehemaligen Klostergelände hat den Abschnitt für den Wechsel der Tiere zwischen den anliegenden Weiden eingeschlossen: Konnten ehemals die Radfahrer und Spaziergänger die Stelle lediglich durch schmale Tore passieren, ist dies jetzt auch für Rettungswagen möglich.
Auf ganzer Wegesbreite ist der Durchlass geöffnet und mit Rosten versehen, die ein Passieren von Tieren in Wegesrichtung verhindern. Eine sehr wichtige Maßnahme, um bei Brand die 200 Mitarbeiter und Studenten vom MERU-Gelände nach Dalheim hin evakuieren zu können. Jetzt wurde dieser Rettungsweg durch Wegbergs Bürgermeister Michael Stock und Roerdalens Bürgermeistern Monique de Boer-Beerta offiziell wieder geöffnet.
Eine weitere Außenmaßnahme besteht in der Errichtung einer Ringleitung mit Hydrant in der Nähe des Parkplatzes Sechseichen, Ecke Roermonderbahn, in Dalheim, wie der Projektkoordinator Leadpartner D-NL Naturpark Maas-SchwalmNette, Leo Reyrink, in seiner Präsentation der Projektergebnisse „Naturund Waldbrandprävention“auf dem MERU-Gelände herausstellte. Aufgrund mangelnder Löschwasseranlagen wurde im Dezember 2017 an der Ostgrenze des Deutsch-Niederländischen Meinweges in Dalheim diese Maßnahme vom Wasserwerk des Kreises Heinsberg vorgenommen.
Weitere Ergebnisse stellte Reyrink in Anwesenheit von einigen der 25 Projektpartner, von niederländischen und deutschen Feuerwehrleuten sowie Gästen vor. So war auf niederländischer Seite vor einigen Jahren mit der Analyse der Risiken unkontrollierbarer Brände in Naturund Waldgebieten und der Einteilung dieser Risiken in Kategorien begonnen worden. Das Instituut voor Fysieke Veiligheid (IVF) entwickelte dann eine internetbasierte Datenbank zur Eingabe der relevanten Faktoren und zur automatisierten Berechnung der Risikokategorien.
In den vergangenen Monaten wurden die relevanten Daten für die deutschen Natur- und Waldgebiete in Wassenberg, Wegberg, Niederkrüchten, Brüggen und Nettetal eingeführt. Damit ist erstmals eine grenzüberschreitende Bewertung der Risiken eines unkontrollierbaren Natur- oder Waldbrandes realisiert worden. Bisher sind auf Grundlage der bestehenden Risikoklassifizierung für die Maasduinen Konzept-Risikomanagementpläne erarbeitet worden.
In Kürze sollen Arbeitsgruppen für die Erstellung der Risikomanagementpläne für den D-NL Meinweg und den Brachter/Elmpter Wald eingerichtet werden. MERU hatte selbst einen 40 Meter breiten Puffer durch Abholzung als Brandschutz geschaffen. Insgesamt drei Fluchtwege stehen den Bewohnern zur Verfügung.
Wegbergs Bürgermeister Michael Stock betonte nach den Grußworten seiner niederländischen Amtskollegin: „Das Projekt sichert Leben von Menschen, die mitten im Wald wohnen. So schaffen wir es, die Evakuierung von Menschen aus aller Herren Länder durchzuführen.“