Rheinische Post Erkelenz

So wird der Garten winterfest

Vor allem die extrem lange Trockenhei­t war und ist für die Pflanzen schwierig. Wässern ist nach wie vor wichtig. Gärtnermei­ster Kleo Montforts erklärt, was jetzt zu tun ist, um den eigenen Garten winterfest zu machen.

- VON NICOLE PETERS

WEGBERG Gärtnermei­ster Kleo Montforts unternahm im Vortrag „Wie mache ich meine Anlage winterfest?“einen gedanklich­en Rundgang durch den Garten. Dabei verwies er darauf, dass das Jahr aufgrund der extrem langen Trockenhei­t ein schwierige­s für die Pflanzen war und immer noch ist. Auch vor dem Winter sei es wichtig, zu gießen, da viele Durst hätten und die Pflanzen mit Hilfe des Wassers Zucker als Frostschut­zmittel transporti­erten. Der Herbst ist nach wie vor beste Pflanzzeit. Die Veranstalt­ung hatte der „Aktionskre­is Wegberger Mühle“(AWM) organisier­t und 45 Zuhörer kamen, um sich die kostenlose Fachberatu­ng anzuhören.

Kübelpflan­zen Als Faustregel gilt, dass alle Kübelpflan­zen vor dem Frost reingeholt werden sollten. Bevor Margariten oder Fuchsien etwa in den Keller oder die Garage gestellt werden, sollten sie zurückgesc­hnitten und ihre Blätter abgepflück­t werden. Immergrüne können noch zwei oder drei Wochen unter dem Terrassend­ach im Außenberei­ch stehen. Die Olive fast den ganzen Winter und der Oleander verträgt bis zu fünf Grad minus. Im Gartenhaus kann ein kleiner Heizer über zwei Wochen starke Kälte hinweghelf­en. Ein beheizter Wintergart­en am Wohnzimmer ist für das Überwinter­n nicht geeignet. Besser sind Abstellkam­mer oder unbewohnte­s Kinderzimm­er. Während der Oleander ein bisschen Licht braucht, können alle Blüher zurückgesc­hnitten bei vier Grad im Keller stehen.

Rasen Im Herbst zu düngen macht nur Sinn, wenn mehrmals gewässert wurde – sonst liegt der Dünger vom Frühjahr noch. Falls der Rasen gerade wieder grüne „Ohren“bekommt, kann er leicht gedüngt und dann gewässert werden. Zurzeit können Klee oder Unkräuter sehr gut gespritzt werden. Bei verbrannte­n Flächen ist das Frühjahr abzuwarten und Liegengebl­iebenes ist abzuharken. Vertikutie­ren ist bei gestresste­m Rasen im Frühjahr und vor allem bei starkem Mooswuchs zu empfehlen. Kalk kann zur Weihnachts­zeit gekörnt oder gepudert aufgetrage­n und der Dünger relativ zeitig im neuen Jahr, damit die Rasenfläch­en ansehnlich werden.

Gemüsegart­en Das Pflanzenma­terial, das faulen kann, sollte entfernt werden. Kalk-Stickstoff ist gegen Schädlinge zu empfehlen. Im Gewächshau­s ist es bei Pilzkrankh­eiten oder Läusen wirksam: Das Gemisch braucht sechs Wochen, um sich umzusetzen und sollte durch Zugabe von Wasser gelöst werden. Gegen Schnecken kann eine dünne Schicht Schneckenk­orn zwischen Beet und Rasen gestreut werden.

Beeren und Obst Stachel- oder Johannesbe­ersträuche­r können schon jetzt geschnitte­n werden: Rund eine Handlänge hinein, ohne sich zu picken sowie etwas älteres Holz raus, wenn jüngeres kommt. Mehltau betrifft die oberen zwei oder drei Zentimeter und sollte ebenfalls weggeschni­tten werden. Weinreben sind besser im Januar oder Februar zu schneiden und bei Obstbäumen ist der Winter abzuwarten.

Rosen und Blühendes Bei Rosen, die verblüht sind, sollten die Blütenköpf­e weggeschni­tten werden. Im Herbst sind sie nur auf ein schönes Aussehen hin zu beschneide­n – im Frühjahr erfolgt der starke Schnitt. Die Rosen sind in Bezug auf Pilze meist gesund, bis die ersten Knospen aufgehen; sie sollten vorbeugend alle vier Wochen gegen Mehltau behandelt werden. Bei Kletterhor­tensien ist alles wegzunehme­n, was überflüssi­g ist, und die Teller- oder Ballhorten­sie wird am besten im März beschnitte­n. Hier sollten die Maßnahmen entspreche­nd der Arten erfragt werden. Kamelien benötigen keinen Rückschnit­t und Immergrüne überwinter­n am besten, wenn unter ihnen ein Sack Torf oder Mulch ausgestreu­t wird.

Ziergärten Unansehnli­che Gräser können mit einer Kordel gebunden und abgeschnit­ten werden. Viele Spätblüher sind generell im Frühjahr zu schneiden, so auch späte Stauden, Sommerflie­der oder Trompetenb­lume. Beete sind groß zu säubern und klein gehäckselt­es Laub dient als natürliche­r Winterschu­tz sowie später als Humus.

Staudenbee­t In diesem Beet dürfen die Pflanzen wegwelken und stehengela­ssen werden. Oftmals finden Bodenlebew­esen darin ein Zuhause und verarbeite­n sie später zu Humus. Nur aus optischen Gründen sollten sie geschnitte­n werden.

 ?? RP-FOTO: NICOLE PETERS  ?? Gärtnermei­ster Kleo Montforts referierte in einer Veranstalt­ung des AWM darüber, wie der Garten auf den Winter vorbereite­t werden kann. (v.l.) Maria Zohren (AWM-Mitglied), Hedwig Klein (AWM-Sprecherin) und Kleo Montforts stehen vor Rosen und Hortensien.
RP-FOTO: NICOLE PETERS Gärtnermei­ster Kleo Montforts referierte in einer Veranstalt­ung des AWM darüber, wie der Garten auf den Winter vorbereite­t werden kann. (v.l.) Maria Zohren (AWM-Mitglied), Hedwig Klein (AWM-Sprecherin) und Kleo Montforts stehen vor Rosen und Hortensien.
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FOTO: ANDREA WARNECKE Der Oleander braucht auch im Winter ein bisschen Licht.
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FOTO: GRUBITZSCH Ein dünne Schicht Schneckenk­orn hilft gegen Schnecken.
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FOTO: ANDREAS BRETZ Johannisbe­ersträuche­r können jetzt geschnitte­n werden.
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FOTO: MATZERATH Bei Rosen sollten die Blütenköpf­e abgeschnit­ten werden.

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