Zeitreise durch Orsbeck geht weiter
Ortsring Orsbeck-Luchtenberg und die Jugendgruppe des Turmmuseums haben für die Anbringung weiterer historischer Informationstafeln gesorgt.
ORSBECK (RP) Fünf neue Schilder ergänzen die bislang sieben bereits bestehenden Hinweisschilder und erweitern den spannenden Rundgang durch die Geschichte von Orsbeck und Luchtenberg an der Rur auf nun zwölf Tafeln. Franz-Josef Beckers als Ortsvorsteher und Ortsringsvorsitzender, sowie Christoph Steffens und Nils Lengersdorf als Vertreter des Turmmuseums, brachten die Tafeln jetzt an ihren neuen Plätzen an. Über die Internetseite des Ortsringes ist die Position aller historischer Hinweisschilder abrufbar.
Die neuen Schilder führen den Besucher zu verschiedenen Punkten im Dorf und erinnern auf verschiedenste Weise an längst vergangene Zeiten und Ereignisse. In Luchtenberg dokumentiert ein neues Schild die Namensherkunft der Straße „Im Dieck“. Ein vergangener Deich und längst vergessener Weiher ist hier mit sehr großer Wahrscheinlichkeit der Hintergrund der Namensgebung.
In der unmittelbaren Nähe der Rur zwischen Orsbeck und Luchtenberg erzählt ein weiteres Schild die uralte Geschichte des alten Orsbecker Hartenbauers. Die Lage der ehemaligen Motte ist heute noch durch den markanten bewaldeten Flurbereich erkennbar. Die Anlage selbst wurde in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts als Mülldeponie genutzt und dabei vermutlich zerstört.
Das nächste Schild erzählt nahe der Rurbrücke von der Geschichte der alten Orsbecker Rurfähre, sowie des dazugehörigen Fährhofes. Über Jahrhunderte ist hier neben Ratheim und Kempen bis in die 1830er Jahre ein Fährbetrieb nachgewiesen.
Ein weiteres Schild beschreibt im Bereich der Straße „Alt Orsbeck“die Geschichte eines französischen Soldaten zur Zeit des Holländischen Krieges, der zur Weihnachtszeit 1678 hier auf unglückliche Art und Weise sein Leben verlor. Die Truppen des Sonnenkönigs belasteten damals auch das Wassenberger Land mit eingeschleppten Krankheiten, Steuern und Plünderungen bei ihrem Feldzug gegen die Niederlande. Nachgewiesen wurde in den Orsbecker Kirchenbüchern dabei auch eine „Rote-Ruhr-Epidemie“, die 1676 viele Menschen im Rheinland sterben ließ.
Ein letztes Schild erzählt von der zweiten nachgewiesenen römischen Siedlungsfläche nahe der Orsbecker Pletschmühle, ein weiteres wichtiges Zeugnis der uralten Siedlungsgeschichte in unserer Heimat.