Finanzen kontrollieren ohne die Mühlenstadt zu blockieren
Mit Blick auf die städtischen Finanzen hat die Stadt Wegberg unter der Leitung von Bürgermeister Michael Stock und Kämmerin Sonja Kühlen ihre Hausaufgaben bislang ordentlich gemacht. Doch die Sparbemühungen dürfen nicht enden.
Die Stadt Wegberg hat in dieser Woche den Entwurf des Haushaltsplans 2019 eingebracht. Es gibt einige positive Entwicklungen: Der Schuldenstand wurde von mehr als 60 Millionen Euro (2014) auf rund 47 Millionen Euro gedrückt. Zugleich sorgte Kämmerin Sonja Kühlen dafür, dass die Haushalte nach vielen Jahren des Verzugs seit 2016 rechtzeitig beschlossen werden können – das macht eine bessere Planung möglich. Wegbergs Bürgermeister Michael Stock verkündet nun, dass wieder in Schulen und Infrastruktur investiert werden kann. Und er formuliert ein ehrgeiziges Ziel: Schon im Jahr 2021, drei Jahre früher als geplant, soll in Wegberg die „Schwarze Null“stehen, die Mühlenstadt also keine neuen Schulden mehr machen.
Das hört sich nach Entspannung an. Doch beim Blick auf die städtischen Finanzen bleibt in Wegberg allerhöchste Aufmerksamkeit geboten. Herausfordernd sind vor allem die hohen Investitionen im Abwasserbereich und im Feuerschutz. Alleine für den Bau der neuen Feuerwache am Grenzlandring sind im Finanzplan der Stadt Wegberg in den Jahren 2019 bis 2021 Kosten in Höhe von über 7,9 Millionen Euro angesetzt – viel Geld für eine Stadt, die sich im Haushaltssicherungskonzept befindet. Hinzu kommt ein weiterer Risikofaktor: Die Baupreisindizes sind zuletzt stark angezogen. Die Baukosten müssen deshalb strengstens überwacht werden.
Es ist offenkundig, dass sich der Schuldenabbau nicht fortsetzen lässt, da noch ein hohes Investitionsvolumen mit neuen dauerhaften Aufwendungen bevorsteht. Trotz positiver Entwicklungen in den vergangenen Jahren und Schuldenabbau muss die Stadt Wegberg ihre Sparbemühungen intensivieren. Die entsprechenden Handlungsanweisungen sind als Maßnahmen des Haushaltssicherungskonzepts im Planentwurf (Seiten 22 und 23) zu finden. Den Prozess zu kontrollieren, ohne zu blockieren, ist Aufgabe der Politik.
In Erkelenz sorgen sich Eltern um die Schulwegsicherheit. Ihrer Meinung nach sind einige Kreuzungen in der Stadt zu gefährlich, selbst die mit Ampeln. Das Thema wird von mehreren Seiten kontrovers diskutiert: Auf der einen stehen Eltern, die wollen, dass ihre Kinder die Schulen sicher erreichen. Auf der anderen Seite sind es Autofahrer, die von Eltern fordern, Kinder zu mehr Umsicht im Straßenverkehr zu erziehen. Gefragt ist ein Miteinander aller Beteiligten, die im Straßenverkehr – vor allem zu den gefürchteten Stoßzeiten morgens und mittags – unterwegs sind. Rücksicht nehmen ist wichtig. Eltern sollten sich selbst hinterfragen, ob es sein muss, ihre Kinder bis vor die Eingangstür der Schule zu fahren. Aber auch Autofahrer sollten Einsicht beweisen, dass Kinder, gerade diejenigen im Schulanfängeralter, noch nicht in der Lage sind abzuschätzen, wie schnell ein Auto um die Ecke braust. michael.heckers@ rheinische-post.de