Kalenderblatt 30. Oktober 2005
Weihe der Frauenkirche
Beinahe 60 Jahre lang hatten die Überreste der Frauenkirche als Mahnmal gedient. 1945 war sie bei den Luftangriffen auf Dresden schwer beschädigt worden und schließlich zusammengestürzt. Das Wahrzeichen wurde zur Ruine. Der Altar wurde eingemauert, damit er nicht offen der Witterung ausgesetzt war. Doch zu einem Wiederaufbau kam es in der DDR nie. 1966 wurde der Schuttberg, den die Dresdner schon seit Jahren zum Gedenken an die Opfer der Bombenangriffe nutzten, offiziell zum Mahnmal für den Frieden erklärt. 1994 begann der Wiederaufbau. In der ganzen Welt hatten sich Fördervereine und Freundeskreise gegründet, die die Kosten mittrugen. Obwohl zwischenzeitlich auch Spender wieder absagten, war das Aufkommen insgesamt so hoch, dass die Bauarbeiten sogar früher beendet werden konnten als geplant. 2004 war die Frauenkirche von außen wiederhergestellt, die Arbeiten im Inneren dauerten noch ein wenig länger. Genau 60 Jahre nach dem Bombenangriff wurde der Innenraum wiedereröffnet. Dresdner und Besucher konnten sich zum stillen Gedenken dort versammeln. Am 30. Oktober 2005 wurde die Frauenkirche offiziell eingeweiht. Den Gottesdienst hielt Landesbischof Jochen Bohl, Bundespräsident Horst Köhler hielt anschließend vor 1700 geladenen Gästen und fast 60.000 Zuschauern auf dem Vorplatz der
Kirche eine Festrede.