Verbraucherzentrale berät vor Einbau einer neuen Heizung
Sie fristet im dunklen Kellerraum eher ein trostloses Dasein: die Heizung. Sie sorgt für Behaglichkeit im Hause und bietet, wenn sie gut funktioniert und auf dem neuesten Stand ist, echtes Sparpotential. Daher empfiehlt die Verbraucherzentrale NRW, gerade jetzt mit den ersten kalten Tagen, das Heizsystem genauer unter die Lupe zu nehmen. Dazu hat sie die Aktion „Was ist los im Keller?“gestartet.
Verbraucher sollen für das Thema sensibilisiert werden. Die Entscheidung für ein neues Heizsystem sollte nicht übers Knie gebrochen werden. „Es gibt viele Faktoren, die man dabei berücksichtigen muss. Nehme ich eine Gas-Heizung oder Pellets oder setze ich auf Solarthermie? Es geht nicht nur um das System, sondern das ganze Gebäudekonzept muss berücksichtigt werden.“, sagt Torsten Trost von der Innung Sanitär und Heizung. „Ungefähr 60 Prozent der Anlagen der bestehenden Gebäude sind 15 bis 20 Jahre und älter. Eine Überprüfung lohnt sich. Denn wenn die Anlage auf dem neuesten Stand ist und gut läuft, kann man zwischen 15 und 20 Prozent der Kosten einsparen.“, ergänzt Oliver Grybowski, Energieberater der Beratungsstelle Mönchengladbach.
So eine Umstellung kostet allerdings Zeit und Geld. Deshalb sollte man mit der Entscheidung für oder gegen ein neues System oder eine Modernisierung nicht zu lange warten. „Es empfiehlt sich, einen Energieberater hinzuzuziehen. Er wird genau hinschauen und unter Berücksichtigung des ganzen Hauses Maßnahmen empfehlen, mit denen man dann zum Fachmann gehen kann“, rät Torsten Trost. Außerdem gibt es vom Land und Bund verschiedene Fördertöpfe, die Verbraucher zur Finanzierung in Anspruch nehmen können. „Das sind zum Beispiel ein Investitionskostenzuschuss der KFW von 15 bis 20 Prozent. Die NRW-Bank gewährt auch zinsgünstige Darlehen. Die Anträge brauchen Zeit und müssen teilweise vor Beginn der Maßnahmen gestellt werden“, sagt Oliver Grybowski. Bei der Verbraucherzentrale können Interessierte einen Termin mit einem Energieberater vor Ort oder in der Zentrale vereinbaren.
Darüber hinaus stellt der Versorger NEW derzeit schrittweise die Gasversorgung von L- auf H-Gas um. „Bis jetzt nutzen wir L-Gas, sogenanntes Low Gas aus der Nordsee. Da aber zunehmend Erdbeben in Holland registriert werden, wird in Zukunft H-Gas, High Gas, aus Russland eingeführt. Dazu müssen wir alle Systeme im Versorgungsbereich überprüfen und eventuell umrüsten“, sagt Marc-André Müller von der NEW. Die Eigentümer werden vorher über den Besuch der NEW Netz, die die Erhebung durchführen, informiert. Ende 2018 und Anfang 2019 soll damit begonnen werden.