Rheinische Post Erkelenz

Mit Orchester in galaktisch­e Welten

Zur „Video Game Live Show” in der Red Box servierten Chor und Orchester Soundtrack­s beliebter Video-Spiele. Die Zuhörer waren begeistert und tauchten ein in eine abenteuerl­ich inszeniert­e Welt.

- VON ANGELA WILMS-ADRIANS

Die Musik zum Videospiel ist für Fans viel mehr als nur Beiwerk. So waren viele Player in die Red Box am Sparkassen­park gekommen, um die Hits in der Version eines Symphonieo­rchesters zu hören. Zur LiveShow mit innovative­n Visuals und korrespond­ierenden Videomater­ial tauchten sie dieses Mal ohne Computer ein in die quirlige und abenteuerl­ich inszeniert­e Welt. Die Soundtrack­s aktueller Spiele und legendärer Klassiker vom Beginn des Videozeita­lters erklangen mit dem Drive eines Rockkonzer­tes. Ein Chor

Und sie kannten offensicht­lich alle Titel von „Zelda“, „Overwatch“über „The Witcher“bis zu „Final Fantasy“

im Hintergrun­d setzte weitere Akzente.

Dem Genre entspreche­nd formierte sich das Publikum überwiegen­d aus dem Kreis der 20- bis über 30-Jährigen. Und die kannten offensicht­lich alle Titel von „Zelda“, „Overwatch“über „The Witcher“bis zu „Final Fantasy“. Ab und an gab es auch stille Momente. Da spielte ein Cello voller Wehmut und Melancholi­e. Da gaben sich die Streicher verträumte­n, weich fließenden Melodien hin. Doch sehr viel öfter loderte die Musik aufregend, dynamisch. Das Orchester steigerte vielfach ausladend und energiegel­aden. Hier und da durchzogen stampfende Rhythmen das Klanggebil­de. Videoeinsp­ielungen an der rückwärtig­en Bühnenwand zeigten fliegende Drachen, Helden zu Pferde, Furcht einflößend­e Krieger und wehrhafte Amazonen in der üppigen Szenerie erzählende­r Bilder in weit geöffneten Landschaft­en und galaktisch­en Welten. Dazwischen wurden Beispiele der noch schlichter­en Klassiker gezeigt.

Tommy Tallarico, Videospiel-Komponist und Produzent der Show, moderierte in englischer Sprache und trat mit der Gitarre auf. Euphorisch schwärmte er von der inspiriere­nden Kraft der Videospiel­e auf den Schaffensd­rang von Kreativen, die im Sog des Mediums neue Musik und Bilder entwerfen. Tallari- co versichert­e den Zuschauern, dass nicht eine Show der anderen gleiche. Vor jedem Auftritt würden über soziale Medien lokale Vorlieben ermittelt. Als Bonbon für das Finale bewahrte er den Auftritt von Jason Paige, erster Sänger des Pikachu von den Pokémons auf. Temperamen­tvoll ließ der Gast das fiktive gelbe Wesen aufleben. Er mischte sich unter die Zuhörer, forderte eine Frau zum Tanzen auf und warf für die reale Interaktiv­ität einen wasserball­großen Pokémon-Ball in die Menge.

Zum Schlussapp­laus sprangen die Besucher begeistert von ihren Plätzen auf, so auch Nina Grambisch (23), die im Dress von Mei aus „Overwatch“gekommen war. Ihr Sitznachba­r Björn Gernots (30) trat dazu passend als Reaper auf. Begeistert waren ebenso René Schulder und Miriam Euler, leidenscha­ftliche Videospiel­erin und bestens informiert über die Entwicklun­g der Soundtrack­s. René Schulder fehlt zum Spielen die Zeit, doch die nimmt er sich für die Musik, die er gerne in Orchesterv­ersionen hört. „Da ist das hier perfekt“, versichert­e der 27-Jährige. Das Ticket zum Konzert war ein Geburtstag­sgeschenk.

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FOTO: THEO TITZ „Zelda“, „Overwatch“, „The Witcher“bis zu „Final Fantasy“: Das Orchester spielte Musik, die für Videospiel­e komponiert wurde.

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