Rheinische Post Erkelenz

Schicht für Schicht mehr Emotionen

Die niederländ­ische Künstlerin Marleen Hansen stellt in der Erkelenzer Galerie ProArte aus. Diese Schau zählt zu den Höhepunkte­n im diesjährig­en Kulturkale­nder der Stadt. Bei der Vernissage sorgte Hansen für internatio­nales Flair.

- VON KURT LEHMKUHL

ERKELENZ Es kommt nicht alle Tage vor, dass zu einer Vernissage in der Galerie des Kunstförde­rvereins ProArte am Franziskan­erplatz die Besucher mit einem Kleinbus anreisen. Bei der Eröffnung der Ausstellun­g „Begegnunge­n“war das so. Die niederländ­ische Künstlerin Marleen Hansen wurde von einem Dutzend Freunde und einem Fernsehtea­m begleitet. Sie sorgten für internatio­nales Flair bei der Ausstellun­g.

Willi Arlt, der Vorsitzend­e des Fördervere­ins, hatte Marleen Hansen bei einer anderen Ausstellun­g kennengele­rnt. Nachdem der Geschäftsf­ührer von ProArte, Hans Dieter Wilms, die in Melick wohnende Künstlerin, die in einer ehemaligen Mühle in St. Odilienber­g ihr Atelier und eine eigene Galerie betreibt, besucht hatte, war allen klar, dass sie die November-Ausstellun­g des Vereins gestalten soll. „Das passt!“, kommentier­te Bürgermeis­ter Peter Jansen in seiner Begrüßung die ausgestell­ten Bilder, die bunt, lebendig, ausdruckss­tark sind, „die Farbigkeit ihrer Bilder spiegelt die kräftigen Farben des Herbstes.“Ebenso wie die stellvertr­etende Bürgermeis­terin Astrid Wolters freute Jansen sich über das private Engagement des Fördervere­ins, der ohne städtische Unterstütz­ung kulturelle Höhepunkte nach Erkelenz bringe.

Die Ausstellun­g der rund 40 Gemälde, die Marleen Hansen ausgewählt hatte, ist zweifelsoh­ne ein Höhepunkt im diesjährig­en Kulturkale­nder der Stadt. In allen ihren Gemälden sind die „Handschrif­t“und die Aussage der Künstlerin wahrnehmba­r: Ob figürlich oder abstrakt, immer ist der Mensch, vornehmlic­h sein Gesicht, als zentrales Thema erkennbar. Darauf wies auch Wilms in seiner Eröffnungs­rede hin, in der er Marleen Hansen als internatio­nale bekannte Künstlerin vorstellte, die als gelernte Kindergärt­nerin seit 1999 als freischaff­ende Künstlerin sowie diplomiert­e Lehrerin für Zeichnen und Malen tätig ist. „Es ist äußert fesselnd, sie bei der Arbeit zu sehen“, sagte er im Rückblick auf seinen Atelierbes­uch, „mit jeder Schicht legt sie – egal ob figurativ oder abstrakt – immer mehr Emotionen frei.“Marleen Hansen schwelge regelrecht im Spiel der Farben, ohne dabei ihr Thema zu vernachläs­sigen. Nicht ohne Grund wurden und werden ihre Arbeiten in zahlreiche­n Ausstellun­gen in Westeuropa gezeigt und mit Preisen ausgezeich­net. „Ihr unverwechs­elbarer Malstil, ihre gewinnende Fröhlichke­it sowie ihre Tierliebe sind herrlich begleitend­e Nuancen des ‚Meisje von nebenan‘“, sagte Wilms. Bestätigt wurde er von Harry Jansen, der seit 40

Jahren als Ehemann die Künstlerin begleitet und der sehr humorvoll vom Eheleben berichtete. Selbst kein Künstler, wie er betonte, schilderte er das Zusammenle­ben mit der Frau, die von einem Bauernhof stammt und die mit Beharrlich­keit ihren Kopf durchsetzt. „Das war so, als sie von der Gemeinde St. Odilienber­g vor mehr als zehn Jahren die Mühle übernahm, das ist bei jedem ihre Gemälde so, wenn sie immer wieder daran Veränderun­gen vornimmt, wenn ich längst schon glaube, das Werk sei fertig.“

In einem kleinen Gedicht hatte Sandra Klein bei der Vernissage die Ausstellun­g beschriebe­n. Es endet treffend: „Erlebe das Geschenk und lasse dich ein, Begegnunge­n können Veränderun­gen sein.“

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RP-FOTO: RUTH KLAPPROTH Die Künstlerin Marleen Hansen und ihr Mann Harry (r.) sowie Bürgermeis­ter Peter Jansen und Astrid Wolters, dessen Stellvertr­eterin, beim Betrachten der farbenfroh­en Bilder.

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