Chorkonzert: Hoffnung auf Frieden in unruhigen Zeiten
Das Programm des städtischen Chorkonzertes in der evangelischen Hauptkirche Rheydt beinhaltet Ernstes und Tröstliches.
In Kooperation mit Amnesty International erinnert das 1. Chorkonzert am Mittwoch, 14. November, 20 Uhr, in der Hauptkirche Rheydt an den 70. Jahrestag der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen. Der Abend beginnt mit der „Paukenmesse C-Dur“für vier Solisten, Chor und Orchester von Joseph Haydn, der diesem Werk den Untertitel „Missa in tempore belli = Messe in kriegerischen Zeiten“gegeben hat. Die Komposition, so erklärt es der Künstlerische Leiter Michael Preiser, zeigt neben strahlend -melodischer Klangfülle an einigen Stellen deutlich die Leiden des Krieges, die Hoffnung auf Frieden und die damit verbundene Problematik eines in solchen Situationen nicht selten erschütterten Gottvertrauens.
Der Georgier Giya Kancheli (geb.1935) schreibt über sein Werk „Chiaroscuro = Helldunkel“für Solovioline und ein um Klavier, Harfe und Vibraphon erweitertes Kammerorchester, das vorherrschend kontemplative Ruhe ausstrahlt, aber auch Fortissimo-Eruptionen enthält: „Immer wieder sehen wir mit tiefem Bedauern, wie unser Planet neben den offensichtlichen Verbesserungen der zivilisierten Welt von Blutvergießen und Gegensätzen auseinandergerissen wird. Diese Tragik versuche ich in meiner Musik auszudrücken“.
Der in Österreich aufgewachsene jüdische Komponist Erich Zeisl (1905-1959), der rechtzeitig vor dem Anrücken der Nationalsozialisten nach Amerika emigrieren konnte, schrieb sein „Requiem Ebraico“1944, zum Andenken an seinen in Treblinka ermordeten Vater und im Gedenken an alle Opfer der Naziherrschaft. Er wählte für sein weitgehend in der spätromantischen Tradition stehendes Werk für Soli, vierstimmigen gemischten Chor, Orgel und Orchester den 92. Psalm, der eigentlich ein Lob -und Dankgebet ist. Dennoch bestand Zeisl auf dem Titel „Requiem“und führte dazu aus: „Mit dem Herz voller Trauer halten die Juden an Gott fest und hören nicht auf, ihm zu danken und hören nicht auf zu hoffen.“
Mitwirkende: Nicolas Dautricourt (Violine).Panagiota Sofroniadou (Sopran); Eva Maria Günschmann (Mezzosopran), David Esteban (Tenor), Rafael Bruck (Bariton), Niederrheinischer Konzertchor, Niederrheinische Sinfoniker, Michael Preiser (Leitung)
Karten können telefonisch unter 02166 6151100 bestellt werden.