Borussia hat offene Rechnungen
Die Handballer empfangen Angermund, der TVK den Aufsteiger Aachen.
HANDBALL Mit fünf Siegen aus sechs Spielen bewegt sich der TV Korschenbroich dorthin, wo er hin möchte: unter die ersten Fünf der Nordrheinliga. Das war das Saisonziel des Drittliga-Absteigers, der nun auf Rang sechs steht und deshalb sein Heimspiel gegen den Tabellensiebten BTB Aachen am Samstag (19.30 Uhr) gewinnen möchte. Der TVK und der Aufsteiger hatten einen ähnlichen Saisonverlauf, weiß Korschenbroichs Trainer Dirk Wolf. „Aachen musste sich wie wir erst an die Liga gewöhnen, ist aber jetzt ebenfalls angekommen“, sagt Wolf. In Simon Breuer haben die Aachener einen der besten Spielmacher der Liga dabei, hinzu kommen im Ex-Korschenbroicher Simon Bock und Ex-Ratinger Carsten Jacobs weitere starke Rückraumspieler. „Die erste Sechs ist schon gut besetzt“, sagt Wolf, der unter der Woche die Angriffskonzepte gegen die offensive 3-2-1-Deckung, die der Gegner bevorzugt, verfeinern ließ. Dabei fehlten Sascha Wistuba, Tim Christall und Torwart Felix Krüger (Grippe), doch Wolf hofft, am Samstag alle Mann dabei zu haben. Eventuell wird sogar Nicolai Zidorn nach seiner schweren Schulterverletzung erstmals wieder Kurzeinsätze im Angriff bekommen.
Im TV Angermund kommt am Samstag (19.30 Uhr, Jahnhalle) eine Mannschaft in die Gladbacher Jahnhalle, mit der Borussia Mönchengladbach noch zwei Rechnungen offen hat. Vor ziemlich genau einem Jahr, am 9. Dezember 2017, verloren die Oberliga-Handballer der Borussia ihr Heimspiel gegen Angermund 29:30, und auch im Rückspiel gab es nur ein Unentschieden. „Wir haben uns zweimal sehr schwer getan“, erinnert sich Borussias Trainer Tobias Elis. Er setzt darauf, dass seine Männer die Aufgabe in dieser Saison deutlich besser lösen. Drei Angermunder Namen stehen dabei im Fokus. Zum einen Patrik Ranftler. Der Bruder von Borussias Spielmacher Sascha Ranftler führt aktuell die Torschützenliste in der Liga an. Zum anderen geht es um Nico Merten, einen Ex-Borussen, und um Martin Gensch. „Nico ist schon abgezockt und Martin müssen wir Rüdiger Winter Trainer TSV Kaldenkirchen
besser in den Griff bekommen“, sagt Elis. Beide Parteien seien aufgrund der besonderen Beziehungen besonders motiviert, meint der Coach. Hinzu kommt, dass die Borussen zuletzt aufgrund von Reparaturarbeiten in der Jahnhalle nur wenig trainieren konnten. „Vielleicht sind die Jungs nach einer Woche Pause angefixt“, sagt der Trainer. Um die Angermunder schlagen zu können, bedarf es einer sehr guten Defensivarbeit, zudem müsste die Mannschaft in der Offensive mit einer hohen Passqualität Druck machen.
Auch der TV Geistenbeck hat noch eine Rechnung offen. Das Team von Thomas Laßeur tritt beim TSV Kaldenkirchen an, gegen den der TVG am vorletzten Spieltag der Vorsaison die mögliche Meisterschaft verspielte. Beide Mannschaften liefern sich stets spannende und emotionsgeladene Spiele. In dieser Saison spielen beide nicht um die vorderen Plätze mit, weil sie konstant unbeständig sind. „Die Geistenbecker verkaufen sich weit unter Wert. Normalerweise gehören sie unter die ersten Drei“, sagt TSV-Trainer Rüdiger Winter. Geistenbecks Trainer lobt seinerseits die gute Rückraumbesetzung beim TSV. „Wir liegen nicht weit auseinander. Beide haben gute Spiele gemacht und negative Erlebnisse gehabt. Das wird ein heißer Tanz. Wir fahren mit einem guten Gefühl dahin“, sagt Laßeur. Er möchte sich mit seinem Team an der Leistung der Vorwoche, dem 31:24 gegen die HSG VeRuKa, orientieren. Laßeur ist zuversichtlich, dass das auch gelingen kann, weil der Druck des Vorjahres nicht da ist und sein Team befreit aufspielen kann. Die Geistenbecker können beinahe in bester Besetzung antreten. Lediglich Julian Krücken ist angeschlagen.
Liga-Schlusslicht TV Korschenbroich II erwartet die HSG Wesel (Samstag, 16.30 Uhr, Waldsporthalle). Der Gegner sei ganz schwer einzuschätzen, meint Trainer Tom Strack. „Wenn Kreisläufer Michael Steffens dabei war, hat Wesel meistens gewonnen“, sagt der TVKCoach. Ob mit oder ohne Steffens rechnet sich der TVK gegen die Weseler, die als Zehnter acht Punkte aufweisen, eine Chance auf den zweiten Saisonsieg aus. Das liegt nicht zuletzt an den deutlich größeren personellen Optionen. Aaron Bhar steht ebenso wie Markus Mölders und Sebastian Dengler wieder zur Verfügung.
„Die Geistenbecker verkaufen sich weit unter Wert. Sie gehören unter die ersten Drei.“