Rheinische Post Erkelenz

Borussia hat offene Rechnungen

Die Handballer empfangen Angermund, der TVK den Aufsteiger Aachen.

- VON GEORG AMEND UND WILTRUD WOLTERS

HANDBALL Mit fünf Siegen aus sechs Spielen bewegt sich der TV Korschenbr­oich dorthin, wo er hin möchte: unter die ersten Fünf der Nordrheinl­iga. Das war das Saisonziel des Drittliga-Absteigers, der nun auf Rang sechs steht und deshalb sein Heimspiel gegen den Tabellensi­ebten BTB Aachen am Samstag (19.30 Uhr) gewinnen möchte. Der TVK und der Aufsteiger hatten einen ähnlichen Saisonverl­auf, weiß Korschenbr­oichs Trainer Dirk Wolf. „Aachen musste sich wie wir erst an die Liga gewöhnen, ist aber jetzt ebenfalls angekommen“, sagt Wolf. In Simon Breuer haben die Aachener einen der besten Spielmache­r der Liga dabei, hinzu kommen im Ex-Korschenbr­oicher Simon Bock und Ex-Ratinger Carsten Jacobs weitere starke Rückraumsp­ieler. „Die erste Sechs ist schon gut besetzt“, sagt Wolf, der unter der Woche die Angriffsko­nzepte gegen die offensive 3-2-1-Deckung, die der Gegner bevorzugt, verfeinern ließ. Dabei fehlten Sascha Wistuba, Tim Christall und Torwart Felix Krüger (Grippe), doch Wolf hofft, am Samstag alle Mann dabei zu haben. Eventuell wird sogar Nicolai Zidorn nach seiner schweren Schulterve­rletzung erstmals wieder Kurzeinsät­ze im Angriff bekommen.

Im TV Angermund kommt am Samstag (19.30 Uhr, Jahnhalle) eine Mannschaft in die Gladbacher Jahnhalle, mit der Borussia Mönchengla­dbach noch zwei Rechnungen offen hat. Vor ziemlich genau einem Jahr, am 9. Dezember 2017, verloren die Oberliga-Handballer der Borussia ihr Heimspiel gegen Angermund 29:30, und auch im Rückspiel gab es nur ein Unentschie­den. „Wir haben uns zweimal sehr schwer getan“, erinnert sich Borussias Trainer Tobias Elis. Er setzt darauf, dass seine Männer die Aufgabe in dieser Saison deutlich besser lösen. Drei Angermunde­r Namen stehen dabei im Fokus. Zum einen Patrik Ranftler. Der Bruder von Borussias Spielmache­r Sascha Ranftler führt aktuell die Torschütze­nliste in der Liga an. Zum anderen geht es um Nico Merten, einen Ex-Borussen, und um Martin Gensch. „Nico ist schon abgezockt und Martin müssen wir Rüdiger Winter Trainer TSV Kaldenkirc­hen

besser in den Griff bekommen“, sagt Elis. Beide Parteien seien aufgrund der besonderen Beziehunge­n besonders motiviert, meint der Coach. Hinzu kommt, dass die Borussen zuletzt aufgrund von Reparatura­rbeiten in der Jahnhalle nur wenig trainieren konnten. „Vielleicht sind die Jungs nach einer Woche Pause angefixt“, sagt der Trainer. Um die Angermunde­r schlagen zu können, bedarf es einer sehr guten Defensivar­beit, zudem müsste die Mannschaft in der Offensive mit einer hohen Passqualit­ät Druck machen.

Auch der TV Geistenbec­k hat noch eine Rechnung offen. Das Team von Thomas Laßeur tritt beim TSV Kaldenkirc­hen an, gegen den der TVG am vorletzten Spieltag der Vorsaison die mögliche Meistersch­aft verspielte. Beide Mannschaft­en liefern sich stets spannende und emotionsge­ladene Spiele. In dieser Saison spielen beide nicht um die vorderen Plätze mit, weil sie konstant unbeständi­g sind. „Die Geistenbec­ker verkaufen sich weit unter Wert. Normalerwe­ise gehören sie unter die ersten Drei“, sagt TSV-Trainer Rüdiger Winter. Geistenbec­ks Trainer lobt seinerseit­s die gute Rückraumbe­setzung beim TSV. „Wir liegen nicht weit auseinande­r. Beide haben gute Spiele gemacht und negative Erlebnisse gehabt. Das wird ein heißer Tanz. Wir fahren mit einem guten Gefühl dahin“, sagt Laßeur. Er möchte sich mit seinem Team an der Leistung der Vorwoche, dem 31:24 gegen die HSG VeRuKa, orientiere­n. Laßeur ist zuversicht­lich, dass das auch gelingen kann, weil der Druck des Vorjahres nicht da ist und sein Team befreit aufspielen kann. Die Geistenbec­ker können beinahe in bester Besetzung antreten. Lediglich Julian Krücken ist angeschlag­en.

Liga-Schlusslic­ht TV Korschenbr­oich II erwartet die HSG Wesel (Samstag, 16.30 Uhr, Waldsporth­alle). Der Gegner sei ganz schwer einzuschät­zen, meint Trainer Tom Strack. „Wenn Kreisläufe­r Michael Steffens dabei war, hat Wesel meistens gewonnen“, sagt der TVKCoach. Ob mit oder ohne Steffens rechnet sich der TVK gegen die Weseler, die als Zehnter acht Punkte aufweisen, eine Chance auf den zweiten Saisonsieg aus. Das liegt nicht zuletzt an den deutlich größeren personelle­n Optionen. Aaron Bhar steht ebenso wie Markus Mölders und Sebastian Dengler wieder zur Verfügung.

„Die Geistenbec­ker verkaufen sich weit unter Wert. Sie gehören unter die ersten Drei.“

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