Brigadegeneral gibt Befehl zur Wiederholung
Zu der zweiten Auflage der Blutspendeaktion „Verein(t) Leben retten“kamen 264 Spender. Damit wurde das Ergebnis der Premiere getoppt.
KREIS HEINSBERG Nazim Yildirim hat ein unbezahlbares Talent: Er schafft es offenbar mühelos, andere Menschen für seine Sache zu begeistern. Und so wurde aus einer spontanen Idee anlässlich einer Weihnachtsfeier eine Erfolgsgeschichte, die inzwischen weite Kreise gezogen, Preise eingeheimst und vor allem etwas für den guten Zweck getan hat. Die Blutspendeaktion „Verein(t) Leben retten“des 1. FC Heinsberg-Lieck rief zum zweiten Mal mit den befreundeten Fußballvereinen SC 09 Erkelenz und BC Oberbruch zum Blutspenden auf, und zum zweiten Mal wurde die Aktion zum vollen Erfolg. Konnten bei der Premiere 2017 schon 166 Spender zu einer Blutabnahme beim Deutschen Roten Kreuz überzeugt werden, wurde dieser Wert bei den Terminen 2018 in der Erkelenzer Stadthalle und der Realschule Heinsberg getoppt: 264 Personen kamen, davon 72 Erstspender. „Ein Riesenerfolg“, freute sich Yildirim, der nun zur feierlichen Übergabe des Wanderpokals für die größte Blut spendende Gruppe und zum Überreichen der Schecks ins Erkelenzer Hospiz eingeladen hatte. Denn nicht nur das Blutspenden an sich macht den karitativen Aspekt dieser ungewöhnlichen Aktion aus, sondern auch, dass der Erlös gespendet wird. Und so erhielt das DRK nicht nur hunderte Beutel des lebensspendenden roten Saftes, sondern auch die Heinsberger Tafel 1000 Euro für ihre Arbeit. „Ich danke allen von Herzen für diese Aktion“, sagte Pfarrer Sebastian Walde als Vorsitzender der Heinsberger Tafel, „mit diesem Geld können wir vielen Menschen helfen.“Geholfen ist ab sofort auch den Kranken im Erkelenzer Hospiz, denn dank der Aktion „Verein(t) Leben retten“
und dem großzügigen Engagement
der BSH Türund Torautomatik GmbH in Geilenkirchen wurde an einer Tür ein Motorantrieb installiert, der ein „Segen für die Bewohner ist“, wie Yildirim verdeutlichte, „er ermöglicht nun das selbstständige Öffnen der schwer zu öffnenden Tür von außen mit einem Schalter und von innen per Bewegungsmelder.“Jann Habbinga, Verwaltungsdirektor der Hermann-Josef-Stiftung, und Hospizleiterin Christina Ide nahmen den symbolischen goldenen Schlüssel gerne in Empfang und dankten auf ihre Weise: Nach der Preisverleihung luden sie im Hospiz noch zu einem kleinen Umtrunk und Imbiss mit Gulaschsuppe, Sekt und Fingerfood ein. Hubert Wißdorf, Geschäftsführer des Geilenkirchener Unternehmens, versicherte, gerne geholfen zu haben, und bestätigte, dass „Nazim Yildirim uns einfach mit seiner Herzensangelegenheit, anderen Mensch zu helfen, begeistert hat“. Einen begeisterten Anhänger hat Yildirim auch in Brigadegeneral Peter Braunstein gefunden: Er ist bei der Bundeswehr Dienststellenleiter des Zentrums für Verifikationsaufgaben und Yildirims Kommandeur. „Er ist verantwortlich
dafür, dass ich Zeit und Material von der Bundeswehr zur Verfügung gestellt bekommen habe, um die Aktion zu veranstalten“, sagte Yildirim, „er gibt mir die nötige Rückendeckung und war von dieser Aktion von Anfang an begeistert.“Kein Wunder also, dass Braunstein zum einen ankündigte, dass die Bundeswehr beim nächsten Mal mehr Blut spenden wolle und er Yildirim zu einer Wiederholung aufforderte: „Das ist ein Befehl“, sagte er mit einem Lachen.
Ob es dann für die Bundeswehr reicht, 2019 den BC Oberbruch von Platz eins in der Teamwertung zu verdrängen, bliebt allerdings fraglich: 42 Spieler, Trainer und Betreuer des OBC ließen sich Blut abzapfen, dahinter folgte der 1. FC Heinsberg-Lieck mit 36 Spendern und der SC 09 Erkelenz (33). Das brachte den Oberbruchern nicht nur den Wanderpokal ein, sondern auch einen Trikotsatz der Firma Duwe, den sie an die Fußball-AG der Gesamtschule Oberbruch weiterreichten, den Svenja Trüter entgegennahm.