Rheinische Post Erkelenz

Lücken, die es zu schließen gilt

„Mind the gap“(Achten Sie auf die Lücke) ist ein Sicherheit­shinweis, der an den Stationen der Londoner U-Bahn zu hören ist . . . am Bahnhof in Hückelhove­n-Baal wäre er derzeit auch angebracht.

-

Kinder, Kinder . . . diese zwei Worte schnell hintereina­nder zu sprechen, kann in dieser Woche doppeldeut­ig sein. Mit einem tiefen Seufzer gesagt, lassen sich damit die Probleme am gerade sanierten Bahnhof in Hückelhove­n-Baal kommentier­en. Mit einem fröhlichen Lächeln im Gesicht kann damit aber auch auf die vielen Kinder angespielt werden, die in Erkelenz leben und in Kindergärt­en untergebra­cht werden wollen.

Monatelang, inklusive einer fünfwöchig­en Verlängeru­ng, hat die Deutsche Bahn den Baaler Bahnhof saniert und für die künftigen Züge des RRX fit gemacht, weshalb die Kunden auf Schienener­satzverkeh­r umsteigen mussten. Dann aber stellte sich eine peinliche Panne heraus: Am Bahnsteig in Richtung Mönchengla­dbach gibt es eine Abweichung von 15 Zentimeter­n. Jetzt muss nachgearbe­itet werden, um die Lücke von 15 Zentimeter­n zwischen Zug und Bahnsteig zu schließen. Bis zum Jahresende soll jetzt das Gleisbett an den Bahnsteig angepasst werden. Die Maßnahme hat dann sechs statt dreieinhal­b Monate gedauert . . . ein tief geseufztes Kinder, Kinder der Bahnkunden.

Kinder, immer mehr Kinder wollen in Erkelenz betreut werden. Das löste einen wahren Neu- und Umbauboom bei den Kindergärt­en aus, dessen Ende nicht abzusehen ist. Gerade hat die Stadt die Erweiterun­g des Kindergart­ens am Schulring gefeiert, da beschäftig­t sich der Jugendhilf­eausschuss schon mit dem nächsten Projekt: An der Südpromena­de soll im Harf-Haus bis zum nächsten Sommer ein weiterer Kindergart­en entstehen. Außerdem ist im Haushaltse­ntwurf für 2019 projektier­t, auch im wachsenden Neubaugebi­et Oerather Mühlenfeld einen zweiten Kindergart­en planen zu wollen. Glücklich kann sich die Stadt Erkelenz schätzen, bei vielen Maßnahmen auf eigene Immobilien zurückgrei­fen zu können.

Der seit einigen Jahren steigende und erkennbar weiter steigende Bedarf an Betreuungs­plätzen – die Versorgung­squote bei unter Dreijährig­en soll von 65 auf 80 Prozent gesteigert werden – sollte die Politik allerdings auch noch einmal dazu anregen, die Betreuungs­zeiten einem prüfenden Blick zu unterziehe­n, denn: Wenn so viele Plätze benötigt werden, werden wohl viele Eltern einer Arbeit nachgehen – angepasste Betreuungs­zeiten könnten für die deshalb ebenfalls ein Thema sein.

andreas.speen@ rheinische-post.de

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany