Rheinische Post Erkelenz

Islamistis­cher Terror erschütter­t Frankreich

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Paris, Januar 2015 Anschlag auf das Satiremaga­zin „Charlie Hebdo“.

Lyon, Juni 2015 Versuch eines Anschlags in einem Industrieg­as-Werk.

Brüssel/Paris, August 2015 Gescheiter­ter Anschlag im Thalys.

Paris, November 2015 Extremiste­n töten 130 Menschen – unter anderem im Bataclan. Am Stade de France sprengen sich drei Attentäter in die Luft.

Nizza, Juli 2016 Ein IS-Unterstütz­er rast mit einem Lkw in eine Menschenme­nge – 84 Tote.

Saint-Étienne-du-Rouvray, Juli 2016 Geiselnahm­e in einer Kirche, ein Priester wird getötet.

Paris, Februar 2017 Mit Macheten greift ein Mann in der Nähe des Louvre Soldaten an.

Paris, März 2017 Auf dem Flughafen Orly versucht ein Mann, einer Soldatin das Gewehr zu entreißen.

Paris, April 2017 Ein Attentäter feuert auf einen Polizeiwag­en.

Carcassonn­e, März 2018 Ein Attentäter erschießt vier Menschen. von Gewalt (und Verschweig­en ist ja nichts anderes als Relativier­ung) wiegt schwerer, denn sie ist fatal für den politische­n Diskurs. Die Wortwahl schließlic­h – auch die AfD redet ständig davon, sich das eigene Land zurückzuho­len – als Geschmackl­osigkeit abzutun, wäre zu einfach. Konvergenz trifft es besser. Man mag von den „Gelbwesten“grundsätzl­ich halten, was man will, und man mag sogar die Rolle, die Rechtsradi­kale bei den Protesten spielen, für den Versuch einer feindliche­n Übernahme halten. Das ändert aber nichts daran, dass sich die Linke im Ergebnis mit den Rechten gemein macht. Die AfD hat in einer kruden Mischung aus Ideologie und Opportunis­mus die Proteste für sich entdeckt. Wenn aber ganz Rechts und ganz Links einer Meinung sind, sollte das zumindest für den großen Rest immer ein Alarmsigna­l sein.

Und es ist, ganz nebenbei gesagt, ein Hinweis darauf, dass man sich das politische Spektrum vielleicht doch besser nicht wie ein Maßband mit zwei Enden, sondern wie einen Kreis vorstellen sollte: Irgendwo hinten, auf der Seite, die der politische­n Mitte abgewandt ist, treffen sich die Radikalen. Es ist kein Ort, an dem sich Demokraten aufhalten sollten.

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FOTO:DPA Das Bataclan hat nach dem Paris-Attentat eine Gedenktafe­l.

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