Rheinische Post Erkelenz

Leverkusen will auf Zypern neuen Schwung holen

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LEVERKUSEN (sb) Das abschließe­nde Gruppenspi­el in der Europa League am Donnerstag will Heiko Herrlich natürlich gewinnen. Alles daran setzen wird der 47-jährige Trainer von Bayer Leverkusen jedoch nicht. Da das Weiterkomm­en seiner Mannschaft bereits seit einigen Wochen feststeht, und es in der Gruppe A im Fernduell mit dem FC Zürich „nur noch“um den ersten Platz geht, verzichtet er für das Duell in der zyprischen Hauptstadt Nikosia gegen AEK Larnaka auf mehrere Stammkräft­e. Kai Havertz, Kevin Volland und Charles Aranguiz haben die Reise mit dem Sonderflug QS 4548 von Köln/Bonn nach Larnaka ebenso nicht angetreten wie die angeschlag­enen Sven Bender, Jonathan Tah, Tin Jedvaj und Karim Bellarabi. „Wir wollen im besten Fall Schwung für die letzten Bundesliga-Spiele aufnehmen“, sagte Bayers neuer Sportdirek­tor Simon Rolfes vor dem Abflug. „Aber der Gruppensie­g hat Priorität.“

Nur bei einem „Dreier“gegen das spanisch geprägte Team aus Larnaka, gegen das Leverkusen im Hinspiel mit 4:2 gewann, wäre die Werkself sicher als Gruppeners­ter weiter und könnte im Sechzehnte­lfinale nicht auf einen Champions-League-Absteiger treffen.

und seine Basis vollends austausche­n. Setzt sich die Uefa mit derartigen Gedankensp­ielen durch, wäre das der Untergang des Fußballs in seiner Form, wie man ihn bisher gekannt hat. Denn man nimmt vor allem der heranwachs­enden Generation die Möglichkei­t, sich mit dem Verein vor Ort zu identifizi­eren, wenn zur besten Sendezeit am Samstag nur die europäisch­en Helden im TV kicken.

„Im Endeffekt machen die sowieso, was sie wollen – egal, ob ich jetzt sage, dass mir das gefällt oder nicht. Ich wäre einfach nur froh, wenn es so kommen würde, dass wir bald in der Champions League spielen“, sagte Gladbachs Trainer Dieter Hecking. Doch es liegt nun auch an den Vereinen, sich klar und unmissvers­tändlich zu positionie­ren. Bisher hat nur eine kleine Schar von Klubs öffentlich Stellung genommen. Und es bewegt sich etwas. Unlängst hat Reinhold Ernst, Aufsichtsr­atschef von Fortuna Düsseldorf, angekündig­t, sich um eine Allianz der Klubs hinter der Glamour-Abteilung bemühen zu wollen. Also jenen Vereinen wie dem FC Bayern München und auch Borussia Dortmund, die durch ihre ständige Präsenz in der Champions League, der nationalen Konkurrenz langfristi­g sowieso enteilt sind. Schwächeph­asen wie in dieser Saison bei den Münchnern zu erleben, sind maximal Momentaufn­ahmen.

Die Klubs haben die Macht, auch Nein zu sagen. Sie sollten davon Gebrauch machen, bevor sie überhaupt nicht mehr gefragt werden.

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