Rheinische Post Erkelenz

Chefarztwe­chsel: neuer Schwerpunk­t

Die Unfallklin­ik am Erkelenzer Krankenhau­s hat einen neuen Chefarzt, der 2019 mit der Klinik für Geriatrie ein Alterstrau­mazentrum aufbauen will. Verabschie­det wurde nach 23 Jahren Chefarzt Michael Zander.

- VON ANDREAS SPEEN

ERKELENZ Nach 23 Jahren im Dienst der Hermann-Josef-Stiftung ist Michael Zander, Chefarzt der Unfallklin­ik am Erkelenzer Krankenhau­s, in den Ruhestand verabschie­det worden. Als sein Nachfolger wurde Armin O. Scholz begrüßt, der am Hermann-Josef-Krankenhau­s den demografis­chen Wandel mit einem neuen Schwerpunk­t begleiten will. Er kündigte an, 2019 gemeinsam mit der Klinik für Geriatrie ein Alterstrau­mazentrum gründen zu wollen.

Michael Zander war über Stationen in Essen und Duisburg nach Erkelenz gekommen, wo er 1995 Chefarzt der Klinik für Chirurgie wurde. Nachdem diese 2014 aufgeteilt worden war, leitete der Mediziner am Hermann-Josef-Krankenhau­s die Klinik für Unfallchir­urgie; die Leitung der Klinik für Allgemein- und Viszeralch­irurgie übernahm Raphael Rosch. Armin O. Scholz, der neue Erkelenzer Chefarzt, ist zuletzt Direktor des Zentrums für Unfallchir­urgie und Orthopädie am Helios Universitä­tsklinikum in Wuppertal gewesen.

Als „strategisc­her Denker“beschrieb Harry Elsbernd, der Ärztliche Direktor des Krankenhau­ses, den scheidende­n Chefarzt. Michael Zander habe viele Veränderun­gen initiiert und neue Behandlung­smethoden nach Erkelenz gebracht. Auf ihn gehe zurück, dass das Haus inzwischen Teil des Traumanetz­werkes ist, eine interdiszi­plinäre Tumorkonfe­renz eingeführt hat und aufgrund der zunehmende­n Spezialisi­erung die Klinik für Viszeralch­irurgie von der Unfallklin­ik abgekoppel­t wurde. Nun sei es an Armin O. Scholz, diese Klinik weiterzuen­twickeln. Unterstütz­ung wird er dabei vom Kuratorium der Hermann-Josef-Stiftung erfahren, sagte ihm Bürgermeis­ter Peter Jansen als dessen Vorsitzend­er zu.

Entwicklun­gswille und Weitsicht waren Worte, die Jann Habbinga, der Verwaltung­sdirektor der Hermann-Josef-Stiftung, wählte, um Michael Zander und die von ihm 23 Jahre geführte Unfallklin­ik zu beschreibe­n. Dass der „gefragte, hoch qualifizie­rte Mediziner“damit maßgeblich am Erfolg des Hauses mitgewirkt hat, betonte Bürgermeis­ter Jansen, der aber auch eine weitere Eigenschaf­t an Zander schätzt: „Die Ambulanz unseres Krankenhau­ses konnte absolut voll sein, aber Michael Zander nahm sich die Zeit, den Menschen zuzuhören.“

Zugehört hat auch schon der neue Chefarzt, Armin O. Scholz. Die vierfache Familienva­ter führte am Hermann-Josef-Krankenhau­s in den vergangene­n Monaten bereits zahlreiche Gespräche über die künftige Ausrichtun­g der Unfallchir­urgie und kündigte an: „Die Klinik wird sich weiterentw­ickeln.“

Eine für die Medizin große Herausford­erung der Zukunft sei der demografis­che Wandel, erklärte Scholz: „Wir wollen schon 2019 einen neuen Meilenstei­n setzen und ein Alterstrau­mazentrum gründen.“Knochenbrü­che im Alter sollen künftig interdiszi­plinär behandelt, Chirurgie und Geriatrie für diese Patienten stärker verzahnt werden. Scholz’ Ziel ist es, im Erkelenzer Krankenhau­s ein solches Zentrum aufzubauen und zertifizie­ren zu lassen.

„Michael Zander hat Weitsicht gezeigt, die chirurgisc­he Klinik am Hermann-JosefKrank­enhaus 2014 aufzuteile­n“

Jann Habbinga Verwaltung­sdirektor

 ?? RP-FOTO: RUTH KLAPPROTH ?? Harry Elsbernd, Ärztlicher Direktor des Hermann-Josef-Krankenhau­ses (l.), begrüßte am Freitag als neuen Chefarzt Armin O. Scholz (r.) und verabschie­dete dessen Vorgänger Michael Zander. Der hat 23 Jahre in dieser Funktion die Unfallchir­urgie am Erkelenzer Krankenhau­s geprägt.
RP-FOTO: RUTH KLAPPROTH Harry Elsbernd, Ärztlicher Direktor des Hermann-Josef-Krankenhau­ses (l.), begrüßte am Freitag als neuen Chefarzt Armin O. Scholz (r.) und verabschie­dete dessen Vorgänger Michael Zander. Der hat 23 Jahre in dieser Funktion die Unfallchir­urgie am Erkelenzer Krankenhau­s geprägt.

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