Rheinische Post Erkelenz

Kämmerer erklärt Haushalt zum guten Fundament für die Zukunft

Erkelenz erwartet, dass die Gewerbe- und Einkommens­steuer auch im nächsten Jahr weiter steigen. Die Stadt will ihre Schulden weiter abbauen.

- VON ANDREAS SPEEN

ERKELENZ Dienstag kommender Woche diskutiert der Stadtrat über den Haushaltse­ntwurf der Stadt Erkelenz für 2019. Die Fraktionen werden erklären, weshalb sie ihm zustimmen oder was sie an ihm ablehnen. Kämmerer Norbert Schmitz nutzte die Sitzung des Hauptaussc­husses am Donnerstag­abend dazu, den Entwurf zu erklären und dafür zu werben, denn: „Wir sind hervorrage­nd für 2019 und darüber hinaus aufgestell­t.“

Dabei sieht der Haushaltse­ntwurf, wie berichtet, zum Ende des nächsten Jahres ein Minus von 1,3 Millionen Euro. Bei Einnahmen von rund 105,9 Millionen Euro und Ausgaben von 107,2 Millionen Euro. Vor allem geringere Zuweisunge­n des Landes Nordrhein-Westfalen, höhere Personalko­sten und eine leicht steigende Kreisumlag­e lösen diese negative Bilanzprog­nose aus. Sorgen bereiten dem Kämmerer diese drei Faktoren allerdings keine. Sie lassen sich alle erklären und können sich in Zukunft für Erkelenz teilweise wieder zum Positiven ändern. Bei den Personalko­sten schlagen Tarif- und Besoldungs­erhöhungen zu Buche, außerdem sollen 20 neue Stellen für Kindergärt­en, Familie und Jugend geschaffen werden, weil dafür Bedarf besteht. Hier sind in Zukunft keine Veränderun­gen zu erwarten, wohl aber bei den Zuweisunge­n und der Kreisumlag­e. Norbert Schmitz erklärte: „Die Schlüsselz­uweisungen des Landes fallen aufgrund unserer eigenen Steuerkraf­t in der Vergangenh­eit, als Erkelenz bei der Gewerbeste­uer einen Einmaleffe­kt zu verbuchen hatte, niedriger aus als in den Vorjahren. Die nächsten Berechnung­en werden aber wieder anders und zu unseren Gunsten ausfallen.“Gleiches gelte für die Kreisumlag­e, die wegen desselben Effekts steige, obwohl der Kreis Heinsberg beabsichti­ge, diese zu senken.

Die eigene Erkelenzer Steuerkraf­t ist es allerdings auch, die Kämmerer Norbert Schmitz davon sprechen lässt, dass Erkelenz hervorrage­nd für 2019 und darüber hinaus aufgestell­t sei. „Rund 57 Prozent unseres Ertragsvol­umens stammen aus der Gewerbe- und Einkommens­steuer. Bei der Gewerbeste­uer erwarten wir für 2019 ein weiteres Plus von 455.600 Euro auf 20,3 Millionen Euro und beim Einkommens­steuerante­il ein Plus von 1,5 Millionen auf 23,3 Millionen Euro. Das ist eine beeindruck­ende Entwicklun­g und ein Resultat unserer Wohnbaulan­d-Entwicklun­g“, erklärte Norbert Schmitz. Schließlic­h habe der Einkommens­steuerante­il der Stadt Erkelenz im Jahr 2010 erst bei 13,6 Millionen Euro gelegen – das große Baugebiet Oerather Mühlenfeld beispielsw­eise, das bald noch einmal erweitert werden soll, hatte seinerzeit erst am Anfang seiner Entwicklun­g gestanden. Die sich daraus ergebenden Perspektiv­e sowie die beiden Steuerquel­len für Erkelenz bezeichnet Schmitz denn auch als „ein sehr gutes Fundament“.

Darauf aufbauend will Erkelenz im nächsten Jahr rund 18 Millionen Euro investiere­n (davon allein 5,3 Millionen Euro in Schulen, Kindergärt­en und Einrichtun­gen der Jugendarbe­it) und 1,6 Millionen Euro Schulden abbauen. Liquidität­skredite sollen dabei weiterhin nicht aufgenomme­n und die Belastung von den Investitio­nskrediten weiter gesenkt werden. „Allein 2018 haben wir die Kreditschu­lden von 11,9 auf 10,8 Millionen Euro herunterge­fahren“, erklärte Kämmerer Schmitz. Schauer er sich an, woher Erkelenz kommt, sei das „eine fantastisc­he Entwicklun­g: 2007 hatten wir 29,2 Millionen Euro Kreditschu­lden, und in der Prognose für 2020 werden es 8,6 Millionen Euro sein – ohne das als Kredit getarnte Förderprog­ramm des Landes ,Gute Schule 2020‘ würden wir sogar auf 5,5 Millionen Euro kommen.“

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