Rheinische Post Erkelenz

„Wegberger Höfe“nehmen Formen an

- VON MICHAEL HECKERS

Durch ein Kooperatio­nsprojekt entstehen an der Beecker Straße Wohnungen für Senioren und Menschen mit Behinderun­g.

WEGBERG In Zusammenar­beit mit der Katharina Kasper ViaNobis GmbH aus Gangelt realisiert das Wegberger Architektu­rbüro Gronau Plan GbR mit dem so genannten Kooperatio­nsprojekt „Wegberger Höfe“zum einen eine ambulante Wohngemein­schaft für erwachsene Frauen und Männer mit Behinderun­gen mit 18 barrierefr­eien Wohnungen (Beecker Straße 81) und zum anderen ein Gebäude mit zwei Seniorenwo­hngemeinsc­haften für zehn und sechs Personen (Alter Schulweg 5). Die Maßnahme wird als Quartiersm­aßnahme durch das Land NRW gefördert. Im Herzen des Quartiers wird im Innenhof der Anlage ein Inklusions­treff betrieben, der Raum für Begegnunge­n bietet. Bis Ende 2019 sollen die beiden Gebäude, die Platz für insgesamt 34 Bewohner bieten, bezugsfert­ig werden.

Haus 1, Beecker Straße 81 In diesem Gebäude werden zwei ambulant betreute Seniorenge­meinschaft­en einziehen, einmal für zehn und einmal für sechs Personen. „Dort können Menschen mit Pflege- und Unterstütz­ungsbedarf einziehen, die aus unterschie­dlichen Gründen nicht mehr in der eigenen Wohnung bleiben können oder wollen“, erklärt Josef Aretz von der Katharina Kasper ViaNobis GmbH.

Die ambulant betreute Wohngemein­schaft bietet den Nutzern eine Alternativ­e zur stationäre­n Betreuung und ergänzt das Angebot der ambulanten Pflege. Im Unterschie­d zum Heim gibt es für die Mieter zwischen Vermietung und Pflegedien­stleister getrennte Vereinbaru­ngen. Jeder Mieter schließt einen Einzelmiet­vertrag ab und hat damit alle Rechte und Pflichten eines normalen Mietverhäl­tnisses.

Die Mitarbeite­r des ambulanten Pflegedien­stes sollen in der Wohngemein­schaft präsent sein und je nach Pflege- und Hilfebedar­f für die Bewohner eingesetzt werden. Die hauswirtsc­haftlichen Tätigkeite­n werden in der Wohngemein­schaft nach den Möglichkei­ten der Bewohner gemeinsam verrichtet. Die Wäschepfle­ge mit waschen, aufhängen, falten und bügeln findet ebenfalls in der Wohngemein­schaft auf Wunsch statt. „Durch die Hauswirtsc­haft und die Mahlzeiten mit Vor- und Nachbereit­ung

wird der Tag strukturie­rt und gestaltet“, erklärt Josef Aretz.

Haus 2, Alter Schulweg 5 Im Haus 2 wird bis Ende 2019 eine ambulante Wohngemein­schaft für erwachsene Frauen und Männer mit Behinderun­g mit 18 barrierefr­eien Einzelwohn­ungen verwirklic­ht. Das Wohnprojek­t versteht sich als teilhabeor­ientiertes, inklusives Angebot der ViaNobis im Gemeinwese­n der Stadt Wegberg.

„Wir unterstütz­en und begleiten die Klienten intensiv bei ihrem Entwicklun­gsschritt aus dem stationäre­n Wohnsettin­g in die eigene Wohnung und bieten in der ambulant betreuten Hausgemein­schaft ein attraktive­s Zuhause mit modernen, funktional­en Räumen und bedarfsger­echten, individuel­len Hilfen“, erklärt ViaNobis. Vorgesehen ist, dass jeder Klient einen eigenen Mietvertra­g abschließt. Auch Leistungsv­ereinbarun­gen zu Betreuung, Pflege und Hauswirtsc­haft werden individuel­l abgeschlos­sen. Der Bereich Arbeit und Beschäftig­ung soll bei den Begleithil­fen der Klienten ebenso Berücksich­tigung finden wie die Vermittlun­g der Teilnahme an einer tagesstruk­turierende­n Maßnahme.

Ziel des inklusiven Wohnangebo­ts ist die soziale Teilhabe des Einzelnen am Leben in der Gemeinscha­ft des städtische­n Sozialraum­s mit größtmögli­chem Maß an Eigenveran­twortung und selbststän­diger Lebensführ­ung. Die ambulante Betreuung der Hausgemein­schaft soll die Wohn- und Lebensqual­ität der Menschen mit geistiger, körperlich­er oder mehrfacher Behinderun­g sichern. „Unsere fachliche Begleitung orientiert sich am individuel­len Hilfebedar­f sowie an den Zielen von Selbstbest­immung, Normalität, Gemeinscha­ftsfähigke­it und Mitwirkung. Unsere Vision ist, die Klienten als Mitbürger in der Stadt Wegberg zu integriere­n“, sagt ViaNobis.

Die Bauarbeite­n werden voraussich­tlich im Herbst 2019 abgeschlos­sen. Ein weiteres Mehrfamili­enhaus ist bereits kurz vor der Fertigstel­lung. Das Architektu­rbüro Gronau plant, noch in diesem Jahr den Bauantrag für weitere Objekte auf dem Gelände des früheren Begegnungs­zentrums einzureich­en und mit dem Bau im Frühjahr 2019 zu beginnen.

 ?? RP-FOTO: MICHAEL HECKERS ?? Das sind die Verantwort­lichen des Kooperatio­nsprojekts: Patrick Berger (ViaNobis), Benjamin Gronau, Björn Gronau, Lutz Gronau, Josef Aretz (ViaNobis), Norbert Scheufen (ViaNobis) und Klaus Gronau (v.l.).
RP-FOTO: MICHAEL HECKERS Das sind die Verantwort­lichen des Kooperatio­nsprojekts: Patrick Berger (ViaNobis), Benjamin Gronau, Björn Gronau, Lutz Gronau, Josef Aretz (ViaNobis), Norbert Scheufen (ViaNobis) und Klaus Gronau (v.l.).
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GRAFIK: ARCHLAB/GRONAU So soll das abgeschlos­sene Projekt „Wegberger Höfe“aussehen. Die Häuser werden im Jahr 2019 bezugsfert­ig sein.

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