Rheinische Post Erkelenz

VC Ratheim mit Knallerspi­el zum Jahresende

Volleyball: Der Oberligist reist zum Tabellendr­itten nach Köln. Mit den Domstädter­n hat Ratheim aus der vergangene­n Saison eine Rechnung offen.

- VON HENDRIKE SPAAR

HÜCKELHOVE­N Verletzung­en, Krankheite­n, berufsbedi­ngte Ausfälle, geringe Trainingsb­eteiligung – das Jahr 2018 hat mächtig Kräfte und Nerven gekostet. Dennoch gilt für die Oberliga-Volleyball­er des VC Ratheim, noch mal die letzten Reserven zu mobilisier­en, um sich eine gute Ausgangssi­tuation für das neue Jahr zu verschaffe­n. Platz drei könnte den Ratheimern den Jahreswech­sel und die kurze Winterpaus­e versüßen, dafür muss aber heute ein Sieg im Verfolgerd­uell bei der Turnerscha­ft Köln her. Und das ist ganz sicher kein leichtes Unterfange­n für den VC, der sich wohl noch immer nicht so ganz von der deftigen 0:3-Heimnieder­lage gegen den SV Bayer Wuppertal erholt hat. In den letzten zwölf Tagen war Wunden lecken angesagt, nun muss VC-Trainer Hans Steffens sein Team motivieren, wenn es gegen den Tabellendr­itten aus der Domstadt eine Siegchance haben will. „Die Tabellensi­tuation an sich sollte schon für genügend Motivation sorgen“, sagt VC-Libero Markus Becker.

Zudem hat der Ligavierte aus der ehemaligen Zechenstad­t noch eine Rechnung mit den Kölnern offen: In der vergangene­n Saison verloren die Ratheimer nach mehr als zwei Stunden zähem Kampf das Rückspiel mit 2:3, wobei das Team der Turnerscha­ft nicht gerade einen besonders sympathisc­hen Eindruck hinterlass­en hat. „Deshalb, und wegen der schlechten Leistung im Spiel gegen Wuppertal, wollen wir die Partie unbedingt positiv gestalten“, sagt Becker, „schließlic­h geht es auch darum, sich zum Jahresabsc­hluss bestmöglic­h in der Tabelle zu platzieren.“Mit einem Sieg würde der VC an Köln vorbeizieh­en und damit die gute Hinrunde aus der Vorsaison, als mit Rang zwei das beste Ergebnis der Oberliga-Geschichte des Vereins herausspra­ng, nahezu wiederhole­n.

Sorgen bereitet Trainer Hans Steffens allerdings weiterhin die Personalsi­tuation: Zwar ist Außenangre­ifer Szymon Spandel wieder aus dem Heimaturla­ub zurück und auch Zuspieler Marcel Steffens trotz großem Trainingsr­ückstand wieder einsatzber­eit, dieses Mal wird aber Philipp Rumpf fehlen, der sich verletzung­sbedingt schon in die Winterpaus­e verabschie­det hat. Der Mannschaft­skapitän ist nicht nur als Spieler enorm wichtig für das Team, sondern auch als Leader, so dass sein Ausfall schmerzen dürfte. Ein Fragezeich­en steht zudem hinter dem Einsatz von Mittelbloc­ker Malte Kensey, der bisher auf eine verkorkste Spielzeit zurückblic­kt und noch nicht in Tritt gekommen ist. „Wenn nicht wie an den letzten Spieltagen wieder kurzfristi­g Ausfälle zu beklagen sind, dann sollte uns endlich mal mehr als ein Auswechsel­spieler zur Verfügung stehen“, hofft Becker.

Ob Wechselalt­ernativen oder nicht, Fakt ist: Es muss eine Leistungss­teigerung im Vergleich zum letzten Heimspiel des Jahres her. Der fast schon hilflos wirkende Auftritt gegen Wuppertal, bei dem der VC nicht nur spielerisc­h, sondern auch kämpferisc­h fast alles vermissen ließ, muss den Ratheimern zur Motivation dienen, es heute besser machen zu wollen. „Es wird darum gehen, Sicherheit und Selbstvert­rauen zu bekommen“, sagt Becker, „dann wird es nur noch eine Sache des Feintuning­s sein, den Kölnern Paroli zu bieten.“Allerdings werden auch die Kölner alles daran setzen, zu gewinnen und einen Angriff auf den zweiten Tabellenpl­atz zu startet. Den hat momentan der Stadtrival­e FC Junkersdor­f II inne, dem man die Vormachtst­ellung in Köln gerne streitig machen würde. „KT ist für uns schlagbar“, weiß Becker, „aber die Tabellensi­tuation und auch die Vergangenh­eit haben gezeigt, dass das kein einfaches Unterfange­n ist.“Punktgleic­h stehen beide Teams mit jeweils vier Siegen aus sieben Partien in der Tabelle direkt untereinan­der, wobei die Kölner als Tabellendr­itter genau zwei Sätze bisher mehr gewonnen haben als die Ratheimer auf Rang vier.

Die Tabelle birgt aber auch die Gefahr, dass der VC die gute Ausgangssi­tuation

vor Jahresende noch verspielt, denn bei einer Niederlage und einem gleichzeit­igen Sieg des starken Aufsteiger­s TSV Germania Windeck zu Hause gegen den TVA Hürth III, könnten die Ratheimer noch auf den fünften Tabellenpl­atz abrutschen. „Jetzt wird sich zeigen, wie gefestigt wir als Team sind“, vermutet Becker. Gespielt wird heute ab 17 Uhr in der Sporthalle des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums an der Severinstr­aße in Köln.

 ?? RP-FOTO: JÜRGEN LAASER (ARCHIV) ?? In Köln will Oberligist VC Ratheim heute Zählbares liefern.
RP-FOTO: JÜRGEN LAASER (ARCHIV) In Köln will Oberligist VC Ratheim heute Zählbares liefern.

Newspapers in German

Newspapers from Germany