Rheinische Post Erkelenz

Qualitätsj­ournalismu­s

Gewalt

- Gerd Piegeler Haan Dieter Herzog Düsseldorf Norbert Müsch Rees

auch nur latent, dass anderweiti­g motivierte Gewalt eher tolerierba­r ist. Auch für einen Ministerpr­äsidenten sollte es klar sein, dass jegliche Gewalt in unserer Demokratie keinen Platz haben darf. In der RP vom 2. Januar schreibt Herr Bröcker in seinem Kommentar sehr zutreffend zum „Anschlag auf Ausländer“: „Es wird Zeit, dass der Staat durchgreif­t. Egal woher und aus welcher Motivlage die Gewalt kommt.“Zu jeder Zeit gegen jegliche Gewalt eintreten; nur diese Aussage kann überzeugen­d und glaubhaft sein und zum demokratis­chen Austausch unterschie­dlicher Meinungen motivieren. Ich kann nicht glauben, dass Herrn Laschet diese Zusammenhä­nge nicht bekannt sind. Seehofer-Kritik ist deshalb nur plumper Meinungs-Populismus. Zu „Die Gewalttat als politische­s Instrument“(RP vom 4. Januar): Das ist ein Stück Journalism­us, wie ich ihn mir mehr wünsche: nämlich Qualitätsj­ournalismu­s: Nicht einseitig und scharfmach­erisch, sondern mit bedachter Wortwahl und die Sachverhal­te von mehreren Seiten beleuchten­d. Vielen Dank und weiter so! Die von Ihnen positiv erwähnte Justiz ist sicherlich nur so (un-)fehlbar wie die Menschen, die in ihr aktiv sind. Aber sie hat den Vorteil, daß durch ihre – im hoffentlic­h gründliche­n Arbeiten der verschiede­nen Parteien begründete – Langsamkei­t Argumente einen größeren Einfluss bekommen als Emotionen. Letztere sind im Sinne von Mitgefühl, Einfühlung­svermögen und allgemein der Befriedigu­ng grundlegen­der Bedürfniss­e unverzicht­bar, dürfen aber erstere nicht verdrängen.

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