Qualitätsjournalismus
Gewalt
auch nur latent, dass anderweitig motivierte Gewalt eher tolerierbar ist. Auch für einen Ministerpräsidenten sollte es klar sein, dass jegliche Gewalt in unserer Demokratie keinen Platz haben darf. In der RP vom 2. Januar schreibt Herr Bröcker in seinem Kommentar sehr zutreffend zum „Anschlag auf Ausländer“: „Es wird Zeit, dass der Staat durchgreift. Egal woher und aus welcher Motivlage die Gewalt kommt.“Zu jeder Zeit gegen jegliche Gewalt eintreten; nur diese Aussage kann überzeugend und glaubhaft sein und zum demokratischen Austausch unterschiedlicher Meinungen motivieren. Ich kann nicht glauben, dass Herrn Laschet diese Zusammenhänge nicht bekannt sind. Seehofer-Kritik ist deshalb nur plumper Meinungs-Populismus. Zu „Die Gewalttat als politisches Instrument“(RP vom 4. Januar): Das ist ein Stück Journalismus, wie ich ihn mir mehr wünsche: nämlich Qualitätsjournalismus: Nicht einseitig und scharfmacherisch, sondern mit bedachter Wortwahl und die Sachverhalte von mehreren Seiten beleuchtend. Vielen Dank und weiter so! Die von Ihnen positiv erwähnte Justiz ist sicherlich nur so (un-)fehlbar wie die Menschen, die in ihr aktiv sind. Aber sie hat den Vorteil, daß durch ihre – im hoffentlich gründlichen Arbeiten der verschiedenen Parteien begründete – Langsamkeit Argumente einen größeren Einfluss bekommen als Emotionen. Letztere sind im Sinne von Mitgefühl, Einfühlungsvermögen und allgemein der Befriedigung grundlegender Bedürfnisse unverzichtbar, dürfen aber erstere nicht verdrängen.