Auf Glückstour mit dem Oldtimerbus
Mit einem Oldtimerbus besuchten Interessierte die Glücksorte rund um Wassenberg. Ortskenner und Gästeführerin Therese Wasch bereicherten die Stunden in der Wassenberger Glückswoche mit vielen Anekdoten.
WASSENBERG Ein Patentrezept gibt es für Glück wohl kaum. Glück ist eine sehr individuelle Sache und bedeutet für jeden etwas anderes. Jeder hat andere Zutaten für sein ganz persönliches Glücksrezept: Für die einen ist es die Zeit mit der Familie, für andere sind es die Glückshormone, die beim Sport Treiben ausgeschüttet werden. Oft kann sich auch die Art, mit Schwierigkeiten umzugehen, auf die Lebenseinstellung auswirken. Laut Experten lassen sich 40 Prozent des Glücks selbst beeinflussen. Mit einer positiven Einstellung und Optimismus ist es bekanntlich leichter, Hürden zu meistern, sich an den kleinen Dingen des Lebens zu erfreuen und seine Umgebung bewusster wahrzunehmen.
Seit vergangenem Jahr stolpert man in Wassenberg häufiger über das Thema Glück. In Anlehnung an ein Konzept der niederländischen Gemeinde Roerdalen fand nun in Wassenberg und den umliegenden Orten die erste Glückswoche statt. Rund 80 inspirierende Aktionen, die das Thema Glück auf unterschiedliche Weise thematisierten, sorgten bei den Bürgern für Glücksmomente.
Ein besonderes Highlight: die Wassenberger Glückstour, bei der ein Oldtimerbus der WestVerkehr die rund 30 Teilnehmer auf Entdeckungstour zu den Glücksorten in den Stadtteilen Orsbeck, Ophoven, Effeld, Birgelen und Myhl mitnahm. Dort informierten Ortskenner und Gästeführerin Therese Wasch über die kulturhistorische Bedeutung der Glücksorte, die im Vorfeld der Glückswoche ausgewählt worden waren. An jedem der Orte wurden Stelen aufgestellt, die über den Ort informieren und gleichzeitig ein paar Glückstipps für die Vorbeikommenden bereithalten und Gedankenanstöße zu möglichen Aktivitäten geben.
Erste Anlaufstelle war Orsbeck, wo Ortsvorsteher Franz-Josef Beckers auf die Gäste wartete. Er erzählte darüber, was die Orsbecker glücklich macht und über den Glücksort an der Rur. Ein Symbol für den Fluss des Lebens, wie Gästeführerin Therese Wasch zusammenfasste. „Manchmal kommt es einem so vor, als würde man vom Wasser getragen, in anderen Momenten muss man jedoch gegen den Strom schwimmen“. Die Orte sollen dazu anregen, nachzudenken und jeden Moment bewusst zu erleben.
Am „Haus am See“in Ophoven, einer Oase der Ruhe, hielten die ehrenamtlichen Helfer des Dorfverschönerungsvereins Kaffee und Kuchen bereit. Anne Emunds berichtete währenddessen über die Naturschutzprojekte und die öffentliche Obstwiese, die seit einigen Jahren rund um den See angelegt wurden und Besucher erfreuen sollen. Dort gab es auch die Möglichkeit, die Momente des Glücks zu teilen: Es konnten Postkarten mit lieben Wünschen verschickt werden.
Der nächste Halt folgte in Effeld. Bert Ramakers und Ewald Schmitz von den Naturfreunden Effeld führten die Teilnehmer zu einer Vogelbeobachtungshütte am Effelder Waldsee und informierten über das dortige Naturschutzgebiet.
Als nächstes schlängelte der Oldtimerbus sich auf einem Waldweg
zum Birgelener Pützchen, seit Jahrhunderten ein Ort der Schönheit, der Dankbarkeit und des Trosts, um den sich zahlreiche mystische Geschichten ranken, die Franz-Josef Breuer kannte.
Ein letzter Stopp wurde in Wassenberg-Myhl eingelegt. Am von ihr selbst vorgeschlagenen Glücksort berichtete Ilse Coenen über ihre persönlichen Erlebnisse und die Verbindung zur Mariengrotte am Justusberg. Ein Ort, an dem man zur Ruhe kommen kann, sich auf sich besinnen und neue Kraft tanken kann. So konnten auf der Tour mit allen fünf Sinnen Glücksmomente erlebt werden.