Notre-Dame bekommt einen Regenschirm
PARIS (hebu/dpa) Weil der Brand an der Pariser Kathedrale Notre-Dame das Dach fast vollständig zerstört hat, soll die Kirche einen „großen Regenschirm“bekommen. Dabei handele es sich um eine Plane, die über dem schwer beschädigten Gebäude angebracht werden soll, sagte die Präsidentin der französischen Architektenvereinigung für historische Gebäude, Charlotte Hubert, dem Sender BFM TV am Freitag. So soll der Innenraum geschützt werden. Die Plane soll die Form eines Spitzdachs haben und größer sein als das ursprüngliche Dach, damit darunter gearbeitet werden kann.
Das Dach der weltberühmten Kathedrale war bei dem Feuer am Montagabend fast vollständig abgebrannt. Auch das Löschwasser hatte großen Schaden angerichtet. Für kommende Woche ist in Paris Regen vorhergesagt. Dieser könnte das Gebäude und den Innenraum weiter beschädigen. Kulturminister Franck Riester sagte dem Sender, es sei besonders gefährlich, wenn sich Wasser auf dem Dach der Kathedrale ansammeln würde. Das würde die Einsturzgefahr erhöhen.
Auch aus Deutschland soll Hilfe für den Wiederaufbau des Unesco-Weltkulturerbes kommen. Koordiniert wird diese von der früheren Kölner Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner. Die Architektin und Kunsthistorikerin war von 1999 bis 2012 Dombaumeisterin in Köln. Die 71-Jährige wird die Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) Ende April als Beraterin nach Paris begleiten. „Der verheerende Brand von Notre-Dame hat uns alle tief erschüttert“, erklärte Grütters dazu am Donnerstag. Die Kathedrale habe nicht nur für Frankreich hohe symbolische Bedeutung, sie präge „unser aller gemeinsame kulturelle Identität in Europa“.