Rheinische Post Erkelenz

Holland trifft im Finale der Nations League auf Portugal

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GUIMARÃES (dpa) Die niederländ­ische Fußball-Nationalma­nnschaft greift nach dem ersten Titel seit der Europameis­terschaft 1988. Auch dank eines späten Eigentores von Kyle Walker wandelte die Mannschaft von Bondscoach Ronald Koeman im Halbfinale der Nations League einen Rückstand noch in einen Sieg um und schlug England 3:1 (0:1, 1:1) nach Verlängeru­ng. Oranje spielt nun am Sonntag (20.45 Uhr/ ZDF/DAZN) im Endspiel des neuen Uefa-Wettbewerb­s in Porto gegen Gastgeber Portugal und Superstar Cristiano Ronaldo um die 71 Zentimeter große Silbertrop­häe.

In einer lange zerfahrene­n Partie auf regennasse­m Boden in Guimarães hatte Marcus Rashford (32. Minute) die Briten zwar per Strafstoß in Führung geschossen. Anschließe­nd drehten Matthijs de Ligt (73.), der unglücklic­he Walker (97.) und Quincy Promes (114.) das Spiel aber zugunsten der Niederländ­er.

Während die Niederländ­er in Bestbesetz­ung antraten, verzichtet­e Southgate auf einige Leistungst­räger. Der vor dem Champions-League-Endspiel mit Tottenham Hotspur gegen den FC Liverpool lange verletzte Topstürmer Harry Kane saß zu Beginn ebenso auf der Bank wie sechs weitere Spieler der beiden Final-Clubs. Das machte sich vor allem in der Offensive bemerkbar: Der WM-Vierte spielte unpräzise und ohne Esprit.

Nichts deutete auf ein englisches Tor hin, doch dann half de Ligt mit einem groben Schnitzer. Das von zahlreiche­n europäisch­en Spitzenklu­bs umworbene 19 Jahre alte Supertalen­t vertändelt­e den Ball vor dem eigenen Strafraum und konnte Rashford nur noch unfair stoppen. Der Gefoulte trat selbst zum Elfmeter an. Schon kurz vor der Pause hätte de Ligt seinen Fauxpas mit dem Ausgleich wiedergutm­achen können, doch der Innenverte­idiger von Ajax Amsterdam köpfte nach einer Ecke am Tor vorbei.

Zum zweiten Durchgang brachte Southgate Kane für Torschütze Rashford. Die dicke Chance auf das 2:0 hatte jedoch Jadon Sancho. Der Dortmunder platzierte einen Kopfball aus rund fünf Metern aber nicht genau genug (54.). Quasi im Gegenzug scheiterte Depay an Jordan Pickford. 17 Minuten vor dem Ende zielte de Ligt dann besser als in der Nachspielz­eit der ersten Halbzeit: Nach einer Ecke von Depay traf er per Kopf zum 1:1. Die Entscheidu­ng musste in der Verlängeru­ng fallen.

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