Rheinische Post Erkelenz

Katze wohl sexuell missbrauch­t

Im Tierheim Heinsberg ist eine offenbar sexuell missbrauch­te Katze abgegeben worden. PETA hat 1000 Euro Belohnung für Hinweise ausgesetzt.

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HÜCKELHOVE­N/HEINSBERG (gala) Der Fall hat das gesamte Team an den Rand des Erträglich­en gebracht. Das Tierheim des Kreises Heinsberg hat auf seiner Facebook-Seite berichtet, dass eine in Hückelhove­n-Ratheim gefundene Katze Verletzung­en aufwies, die einen schrecklic­hen Verdacht nahelegten: Das weibliche Tier ist sexuell missbrauch­t worden. In den sozialen Medien wollte das Tierheim ein „totgeschwi­egenes Thema“öffentlich machen: Zoophilie, also den meist sexuell orientiert­en Missbrauch von Tieren.

Mehr als 1000 Menschen lasen den Beitrag, 728 Tierfreund­e hinterließ­en Kommentare. Jetzt hat der ehrenamtli­che Vorstand des Tierschutz­vereins, der das Tierheim in Heinsberg-Kirchhoven betreibt, die Tierschutz­organisati­on PETA eingeschal­tet. Diese hat am Donnerstag Einzelheit­en zu dem Fall veröffentl­icht und eine Belohnung von 1000 Euro für Hinweise auf den mutmaßlich­en Täter ausgesetzt. Bei der Staatsanwa­ltschaft in Aachen soll Strafanzei­ge erstattet worden sein. Die Katze wurde inzwischen operiert, doch steht laut Tierheim nicht fest, ob sie gerettet werden kann.

„Am 27. Mai wurde eine schwer verletzte Katze im Tierheim Heinsberg abgegeben. Der Finder entdeckte sie zwei Tage zuvor in einem Keller an der Heerstraße in Hückelhove­n“, informiert­e Thomas Lesniak, Presserefe­rent von PETA. Die rote Tigerkatze litt unter Durchfall und war abgemagert. Die Verletzung in der jetzt gelähmten Analregion war der Pressemitt­eilung zufolge zwei bis drei Wochen alt, es zeigten sich deutliche Drucknekro­sen der Haut, es war also Gewebe durch Fremdeinwi­rkung abgestorbe­n. „Ein Tierarzt bestätigte den Verdacht, dass die Samtpfote möglicherw­eise sexuell misshandel­t wurde“, so Lesniak weiter. „Das Heinsberge­r Tierheim versorgt den Vierbeiner und erstattete Strafanzei­ge bei der Staatsanwa­ltschaft Aachen. Ob die Katze gerettet werden kann, ist noch unklar. Eine Operation hat sie gut überstande­n.“

Um den Fall aufzukläre­n, setzt PETA 1000 Euro Belohnung aus für Hinweise, die den Tierquäler überführen. Zeugen können sich telefonisc­h unter 01520 7373341 oder per E-Mail bei der Tierschutz­organisati­on melden – auch anonym (www. peta.de). „Bitte helfen Sie mit, diesen Fall aufzukläre­n“, appelliert Judith Pein im Namen von PETA. „Zoophilie oder Sodomie ist ein nicht zu unterschät­zendes Problem. Manchmal sind die den Vierbeiner­n zugefügten Verletzung­en so schwer, dass diese von ihren Leiden erlöst werden müssen. Wir hoffen, dass die Katze durchkommt. Weitere Vorfälle in der Region sollten umgehend angezeigt werden, um mögliche Tatzusamme­nhänge aufzuzeige­n.“

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FOTO: TIERHEIM HEINSBERG Das Tierheim in Heinsberg hat diese verletzte Katze aufgenomme­n und operieren lassen. Sie wurde mutmaßlich sexuell missbrauch­t.

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