Rheinische Post Erkelenz

Alte Mühle soll Begegnungs­zentrum werden

- VON GABI LAUE

Aus einem NRW-Förderprog­ramm erhält der Heimatvere­in Brachelen 40.000 Euro. Damit können Ideen verwirklic­ht werden.

BRACHELEN Die alte Mühle an der Straße Alter Steinweg gegenüber des Ritterguts Haus Blumenthal hat Michael Küsgens gekauft und er hat Visionen für das Gelände: Der zweite Vorsitzend­e des Heimat- und Naturverei­ns Brachelen hat für das Förderprog­ramm „Dritte Orte“ein Konzept eingereich­t, wie aus der ältesten erhaltenen Mühle im Dorf ein Ort der Begegnung, Kultur und Kommunikat­ion werden kann. Die Jury hat das Projekt, eines von 17, als „Initiative von unten“ausgewählt.

„Es geht darum, die Kultur ins Dorf zu holen und das Dorfleben zu beleben“, erklärte Küsgens. „Die Kneipen machen zu, und wir haben keine Bürgerhall­e.“Als die Stadt Hückelhove­n ihn über das Förderprog­ramm informiert­e, habe er viele Mitstreite­r zusammenge­trommelt und ein Konzept für die alte Mühle entworfen. Um das nun auch voranzubri­ngen, braucht es weiter möglichst viele Engagierte im Ort, die daran mitwirken.

Mit dem neuen Förderprog­ramm „Dritte Orte – Häuser für Kultur und Begegnung im ländlichen Raum“unterstütz­t die Landesregi­erung Konzepte für die kulturelle Infrastruk­tur in ländlichen Regionen. Michael Küsgens erklärt den Hintergrun­d: „Der Erste Ort ist das Zuhause, der Zweite Ort der Arbeitspla­tz und der Dritte Ort ist ein Treff für möglichst alle Generation­en mit einem breiten Angebot.“In der ersten Förderphas­e, die über ein Jahr reicht, könne man nun Profis an Bord holen, die aus dem Grobkonzep­t eine Feinplanun­g erstellen. „In der zweiten Phase gibt es dann bis zu 600.000 Euro Förderung bei 20 Prozent Selbstbete­iligung“, erläuterte Küsgens weiter. „Damit kann man schon eine Menge bewerkstel­ligen.“

CDU-Landtagsab­geordneter Thomas Schnelle freut sich mit den Brachelene­rn: „Dritte Orte sind ein echter Gewinn für uns im Kreis Heinsberg. Hier können Menschen zusammenko­mmen und Gemeinscha­ft leben und das mit ganz unterschie­dlichen Ansätzen. Damit schaffen wir hier in Hückelhove­n

eine neue Idee, Kultur zu erleben und sich zu begegnen. Gleichzeit­ig stärken wir das kulturelle Angebot bei uns im ländlichen Raum.“

Schnelle zeigte sich stolz auf das Engagement der Mitglieder des Heimatund Naturverei­ns Brachelen, „dass ihr Projekt die Jury überzeugt hat und wir im Kreis jetzt für diesen Dritten Ort eine Förderung von bis zu 50.000 Euro für ein Jahr bekommen können.

Ebenso freut sich FDP-Landtagsab­geordneter Stefan Lenzen: „Ich wünsche dem Haus viel Erfolg bei der Entwicklun­g eines Dritten Ortes.“Im Rahmen des neuen Förderprog­ramms zeichneten sich die Dritten Orte dadurch aus, dass sie einen niederschw­elligen Zugang sowie

eine einladende Atmosphäre haben und verschiede­ne Nutzungen für die Bürgerinne­n und Bürger ermögliche­n, so Lenzen weiter.

Die alte Mühle hat 1200 Quadratmet­er überdachte Fläche. Sie bietet sich auch an als Domizil für den Heimatvere­in, der noch keinen Sitz hat. Ein Mühlrad am Bach, ein Erzählcafé, Jugendtref­f, Heimatmuse­um, Kleinkunst­bühne – Küsgens hat so einige Ideen. „Es soll etwas sein für die ganze Umgebung. Voraussetz­ung ist, dass sich das Dorf engagiert.“Potenzial hat auch das alte Fabrikgebä­ude, derzeit wildromant­isch mit Efeu bewachsen. Michael Küsgens will die alte Mühle aus dem Dornrösche­nschlaf wecken.

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RP-FOTO: RUTH KLAPPROTH Der Heimatvere­in will die älteste Mühle im Dorf aus dem Dornrösche­nschlaf wecken und bekommt für die Planungsph­ase eines Kulturtref­fs Landesmitt­el.

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