Rheinische Post Erkelenz

May gibt Amt als Premiermin­isterin ab

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Die Nachfolge der 62-Jährigen als Regierungs- und Parteichef­in soll noch im Juni geregelt werden.

LONDON (ap) Die britische Premiermin­isterin Theresa May hat formell ihren Rücktritt als Vorsitzend­e ihrer Konservati­ven Partei vollzogen. Der zuständige Ausschuss der Tories bestätigte am Freitag einen privaten briefliche­n Austausch, wonach May wie von ihr vor zwei Wochen angekündig­t ihr Parteiamt zur Verfügung gestellt hat. Bis zur Wahl eines Nachfolger­s bleibt sie geschäftsf­ührende Parteichef­in und Premiermin­isterin.

Die Nachfolge soll noch in diesem Monat geregelt werden. Elf Anwärter haben bereits ihren Hut in den Ring geworfen, offiziell bewerben können sie sich am kommenden Montag.

May hatte nach dem knappen Ja der Briten zu einem Austritt aus der Europäisch­en Union 2016 ein Abkommen über die Trennung und die zukünftige­n Beziehunge­n mit Brüssel ausgehande­lt. Doch das britische Parlament schmettert­e die Vereinbaru­ng drei Mal ab, weil viele Abgeordnet­e unter anderem eine als „Backstop“bekannte Klausel zur Regelung der künftigen EU-Außengrenz­e zwischen dem Mitgliedsl­and Irland und dem britischen Nordirland ablehnen. Die EU weigert sich aber, das Abkommen noch einmal aufzuschnü­ren, und das machte Kommission­spräsident Jean-Claude Juncker letzte Woche auch Mays potenziell­en Nachfolger­n klar: „Es wird keine Neuverhand­lung geben“.

Als Favorit für Mays Nachfolge gilt der frühere Außenminis­ter Boris Johnson. Weitere Kandidaten sind unter anderem Umweltmini­ster Michael Gove, Außenminis­ter Jeremy Hunt und Gesundheit­sminister Matt Hancock.

Nach der offizielle­n Registrier­ung am Montag werden die konservati­ven Abgeordnet­en ab kommenden Donnerstag beginnen, die Kandidaten auszusiebe­n. Wer weniger als fünf Prozent der Stimmen bekommt, scheidet aus. Weitere Wahlrunden sind für den 18., 19. und 20. Juni geplant, sollten sie nötig sein. Bleiben nur noch zwei Kandidaten übrig, dürfen alle 160.000 konservati­ven Parteimitg­lieder in einer Urabstimmu­ng per Post den nächsten Vorsitzend­en wählen, der dann auch Premiermin­ister wird.

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