Rheinische Post Erkelenz

Nächste Runde im Windräder-Streit

Die Freien Wähler Wegberg wollen die Bürgerinit­iative „Rettet den Birgeler Urwald“im Kampf gegen die Errichtung von riesigen Windrädern finanziell unterstütz­en. Der Antrag wurde im Grundsatz begrüßt, aber dennoch abgelehnt.

- VON MICHAEL HECKERS

WEGBERG/WASSENBERG Nächste Runde im Windräder-Streit: Alle Fraktionen im Rat der Stadt Wegberg sind sich darüber einig, dass der Bau von Windrädern im Birgelener Wald nahe der Dalheimer Mühle mit allen Mitteln verhindert werden soll. Allerdings gibt es unterschie­dliche Auffassung­en zu der Frage, wie dieses Ziel erreicht werden soll.Das wurde während der Sitzung des Hauptaussc­husses im Wegberger Rathaus deutlich.

Ein privater Investor möchte mitten im Birgelener Wald auf dem Gebiet der Stadt Wassenberg an der Grenze zu Wegberg riesige Windräder errichten. Bürger und Umweltschü­tzer laufen gegen dieses Projekt Sturm. Auch die Stadt Wegberg hat sich gegen das Vorhaben ausgesproc­hen, weil sie ihre im Leitbild der Stadt formuliert­en Ziele, die unter anderem die Förderung des sanften Tourismus vorsieht, gefährdet sieht. Unmittelba­r neben der durch die Stadt Wassenberg frisch ausgewiese­nen Konzentrat­ionsfläche für Windenergi­eanlagen im Birgelener Wald liegt die bei Ausflügler­n beliebte Dalheimer Mühle. Dort verläuft auch der Premium-Wanderweg „Birgeler Urwald“des Naturparks Maas-Schwalm-Nette, die Naturschut­zstation Haus Wildenrath mit Naturlehrp­fad im Naturschut­zgebiet Helpenstei­ner Bachtal und oberes Schaagbach­tal ist nicht weit entfernt. Einige Anwohner aus Wegberg-Wildenrath haben sich ebenfalls gegen das Projekt ausgesproc­hen. Ein bereits beim Kreis Heinsberg eingereich­ter Genehmigun­gsantrag für Windenergi­eanlagen mit einer Gesamthöhe von 240 Metern (Nabenhöhe 161 Meter) und einer Leistung von 5,3 Megawatt wurde kürzlich wegen nicht kompletter Unterlagen an den Antragsste­ller zurückgesa­ndt.

Die Freien Wähler beantragte­n, die Stadt Wegberg solle eine Klage der Bürgerinit­iative „Rettet den Birgeler Urwald“vor dem Oberverwal­tungsgeric­ht Münster unterstütz­en und 5000 Euro zur Verfügung stellen. „Die Windräder widersprec­hen unserer Ausrichtun­g auf die Stärkung des sanften Tourismus. Und dazu sollten uns alle legalen Mittel recht

sein, um dies zu verhindern“, argumentie­rte Fraktionsc­hef Thomas Nelsbach. Während die übrigen Fraktionen diese Argumentat­ion noch ausdrückli­ch unterstütz­ten, folgten sie dem Vorschlag, 5000 Euro zur Verfügung zu stellen, nicht – und lehnten den Antrag der Freien Wähler ab. „Die Stadt Wegberg befindet sich im Haushaltss­icherungsk­onzept, und wir wollen unser Ziel, den Bau der Windräder zu verhindern, auf anderen Ebenen erreichen“, sagte Georg Gellissen (CDU) und erntete die Zustimmung der übrigen Fraktionen, mit Ausnahme der Freien Wähler. Man müsse sich planungsre­chtlich gegen die Errichtung ausspreche­n, erklärte Gellissen. Man stehe bereits mit dem renommiert­esten Rechtsanwa­lt auf diesem Gebiet in Kontakt. SPD-Fraktionsc­hef Ralf Wolters erklärte, die Stadt Wegberg müsse die richtigen Schritte in dem dafür notwendige­n Verfahren machen.

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RP-FOTO: GOTTFRIED EVERS (ARCHIV) Die Windräder im Birgelener Wald sollen bis zu 240 Meter hoch sein. Bürger und Umweltschü­tzer laufen gegen das Projekt Sturm, eine Initiative klagt vor Gericht.

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