Myhler wünschen sich mehr Stellplätze
Die Stadt Wassenberg und die beauftragte Aachener Planungsgruppe MWM mussten sich bei der zweiten Bürgerbeteiligung im Myhler Pfarrjugendheim viel Kritik anhören.
MYHL Breiter Anwohner-Protest gegen das von der Aachener Planungsgruppe MWM erarbeitete Integrierte Handlungskonzept vor dem Hintergrund der baldigen Fertigstellung der Umgehungsstraße B 221n, das jetzt bei der zweiten Bürgerbeteiligung im voll besetzten Pfarrjugendheim auf den Tisch kam. Die meisten der weit über 100 Anwesenden lehnten die Vorschläge zur Entwicklung und Neugestaltung des Ortes ab, hielten nur eine verbesserte Parksituation für wichtig und interessant.
„Dann können wir aber nicht mehr von einem Integrierten Handlungskonzept sprechen“, machte Wassenbergs Stadtkämmerer Willibert Darius nach der hitzigen, sehr langen Debatte deutlich. Für die Schaffung neuer Parkplätze gebe es keinerlei Zuschüsse. Dennoch: Die Stadt werde nur das umsetzen, was der Wunsch der Myhler sei.
Bernd Niedermeier, Geschäftsführer des beauftragten Planungsbüros, musste viel Kritik einstecken. So warfen ihm einige Myhler vor, die Fotos zur Bestandsaufnahme lediglich tagsüber in den ruhigen Stunden angefertigt zu haben. Besonders im Bereich der Mehrzweckhalle seien die Straßen aber abends von den Pkw der Anwohner zugestellt, so dass die von ihm vorgeschlagene Einbahnstraßenregelung während der Veranstaltungen in der Halle gar nicht praktikabel sei, um mehr Stellflächen am Fahrbahnrand zu schaffen. Auch die Idee, den Spielplatz von einer Baulücke zwischen zwei Wohnhäusern im Ort auf den Rasen am Pfarrjugendheim zu verlagern, um hier einen Ortsmittelpunkt und Treffpunkt zu schaffen, stieß auf wenig Gegenliebe.
„Wir nehmen die Kritik und Anregungen sehr ernst“, machte Bürgermeister
Manfred Winkens deutlich. Nach der ersten Bürgerbeteiligung zum Jahresende hatten die Myhler erreicht, dass sich die Planungsgruppe MWM mit ihren Vorschlägen beschäftigen und daraus Ideen erarbeiten sollte. Eine dritte Bürgerbeteiligung wurde nun in Aussicht gestellt. Dieser Termin werde aber sicher erneut etwa ein halbes Jahr auf sich warten lassen, so Kämmerer Darius, der vielen aufgebrachten Hauseigentümern die Befürchtung nahm, es könne zu Anliegerbeiträgen kommen, wenn die St.-Johannes-Straße neu gestaltet werde.
MWM-Mitarbeiter Mehmet Celik führte aus, dass man beim Erfassen der aktuellen Nutzungsstruktur festgestellt habe, dass Wohnen in Myhl dominiere. Der Geschäftsbesatz sei relativ niedrig, auch einige Leerstände seien zu verzeichnen. MWM-Geschäftsführer Niedermeier charakterisierte die Bewohner als „starke Ortsgemeinschaft, die sich füreinander und für den Ort interessiert“. Die logistischen Probleme bei Veranstaltungen in der Mehrzweckhalle seien offensichtlich – zu wenig Parkplätze. In einer Stärken-und-Schwächen-Analyse sprach der Aachener Stadtplaner von einer „mangelnden Aufenthaltsqualität“im Bereich der St.-Johannes-Straße. Denkbar sei, eine Neugestaltung mit Begrünung vorzunehmen, um das jetzt eher graue und triste Bild zu verbessern.
Er stellte den Zuhörern einen beruhigten Ausbau mit einer Fahrbahnbreite von 5,50 Metern vor. Denkbar ist für Niedermeier auch die Verlagerung des Kinderspielplatzes zur Rasenfläche am Pfarrjugendheim mit flexibel angelegten Spielelementen, die sich bei
Bedarf einfach abschrauben ließen, um zum Beispiel ein großes Festzelt aufzustellen. Auch dieser Vorschlag stieß auf wenig Gegenliebe.
Aufgefallen ist dem Aachener Stadtplaner die geringe Gehwegbreite von teilweise unter einem Meter auf der St.-Johannes-Straße. Diese könne im Rahmen des Integrierten Handlungskonzepts, das als „roter Faden“für die Neugestaltung des Ortes dienen soll, besser werden. Der Bereich am Pfarrjugendheim könne durch eine Aufpflasterung besonders betont werden. Unterm Strich bringe der beruhigte Ausbau einige Stellplätze mehr als heute. Ausbauüberlegung sei, die St.-Johannes-Straße den nahe gelegenen Wohnstraßen anzupassen, so Niedermeier. Immer wieder wurde er bei seinen Ausführungen unterbrochen.