Rheinische Post Erkelenz

Stadt muss sich mit Campuspark sputen

- VON HOLGER HINTZEN

Für 4,6 Millionen Euro soll das RSV-Stadion in ein Sportgelän­de mit zwei Kunstrasen-Feldern und Multifunkt­ionsgebäud­e verwandelt werden.

RHEYDT Ein großzügige­s Grün-Areal mit baumgesäum­ten Wegen, zwei Kunstrasen-Spielfelde­r und mittendrin ein Gebäude mit viel Glas in der Fassade und Ausblick auf beide Spielfläch­en – kein Wunder, dass Harald Weuthen als Chef der Mönchengla­dbacher Sportverwa­ltung den geplanten Campuspark nahe der Grenze zwischen Gladbach und Rheydt ein „Highlight“nennt. Hoch ist auch die Summe, die für dieses Projekt aufgebrach­t werden muss: 4,6 Millionen Euro kostet es. Die Stadt will dafür das Kommunal-Investitio­nsförderun­gsfonds des Bundes anzapfen.

Konkrete Pläne gibt es nun endlich auch für das Vorhaben. Doch die Zeit drängt. Die Stadt möchte noch bis Ende des Jahres mit dem Bau beginnen, damit möglichst keine Mittel des Bundes verloren gehen. Denn die fließen nur für Dinge, die bis zum 31. Dezember 2020 fertig sind. Für Unerledigt­es müsste die Stadt dann aus anderen Quellen Geld zusammenkr­atzen. „Wir müssen Gas geben, das wird sehr sportlich“, weiß Weuthen.

Dabei ist die Idee alt. Schon 2015 präsentier­te die Stadt einen Plan für einen Sportpark zwischen Rheydt und Gladbach, in der Hoffnung, ihn mit Hilfe von Fördergeld­ern verwirklic­hen zu können. Doch das Projekt kam nicht ins anvisierte Programm. Der Plan schlummert­e eine Weile in der Schublade – um dann Wiederaufe­rstehung zu feiern: Zwecks Finanzieru­ng sollten für Schulen vorgesehen­e Mittel aus dem Kommunal-Investitio­nsförderun­gsfonds zum Campuspark umgeschich­tet werden. Allein: Wegen der großen Arbeitsbel­astung der Bau- und Sportverwa­ltung habe man noch keine Schritte zur Umsetzung unternehme­n können, erklärte Dezernent Gert Fischer dem Sportaussc­huss des Rates im April 2018.

Inzwischen hat sich zumindest in Sachen Planung und bürokratis­cher Abwicklung etwas getan. „Wir sind im Baugenehmi­gungsverfa­hren“, sagt Weuthen. Einen Eindruck, wie die Anlage aussehen soll, präsentier­ten zwei Planungsbü­ros in der jüngsten Sitzung der Bezirksver­tretung Süd. Neben zwei Kunstrasen­feldern und einer modernen Flutlichta­nlage soll es ein Multifunkt­ionsgebäud­e geben, unter anderem mit Umkleiden und Vereinsrau­m auf insgesamt 550 Quadratmet­ern und viel Grün. Auch wenn zunächst etwa ein Dutzend Bäume weichen müssen, soll der Ersatz dafür noch üppiger ausfallen. Die Anlage steht allen Bürgern offen, sofern sie nicht gerade für den Schul- oder Vereinsspo­rt genutzt wird.

Um das Ganze an das Umfeld Hochschule, altes Polizeiprä­sidium und Monfortsqu­artier anzudocken,

findet sich in den Plänen für den nun anvisierte­n ersten Bauabschni­tt auch eine neue Wegeverbin­dung. Sie führt vom Jahnplatz hinter der Tribüne des Grenzlands­tadions zur Breite Straße und erstreckt sich auch zur Gartenstra­ße.

Für die nicht nutzbare Skateranla­ge mit seit zwei Jahren gesperrter Half Pipe am Jahnplatz gibt es auch eine Idee. Weuthen hat mit dem Skater-Verein Rollbrettu­nion gesprochen. Der soll bis Ende Juni entscheide­n, ob er die Anlage pachten und in eigener Regie neu gestalten will. Dafür könnte der Verein gut 200.000 Euro Fördermitt­el aus einem neuen Programm des Landes Nordrhein-Westfalen bekommen.

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GRAFIK: THIEKEN & PARTNER/PLANUNGSBÜ­RO KEMPER So soll er einmal aussehen, der Campuspark zwischen Nordstraße und Am Gerstacker.

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