Rheinische Post Erkelenz

Wann muss ich die Frontschei­be tauschen?

Nach Steinschlä­gen sollte man möglichst schnell zur Werkstatt. Häufig reicht eine Reparatur nicht aus.

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(tmn) Ein Steinschla­g in der Frontschei­be ist immer ärgerlich. Manch ein Autofahrer mag sich denken, dass die Reparatur durchaus ein wenig warten kann. Doch was viele Besitzer moderner Autos dabei nicht bedenken: Steinschlä­ge können auch die Funktion der sensiblen Fahrassist­enzsysteme stören, berichtet Achmed Leser vom Tüv Thüringen. Der Unfallexpe­rte rät bei Steinschla­g im Bereich einer verbauten Kamera, die Windschutz­scheibe komplett tauschen zu lassen.

Denn die optischen Systeme nutzen meist im oberen Bereich der Frontschei­be verbaute Kameras, um unter anderem den Abstand zum Vordermann zu ermitteln und das Tempo anpassen zu können. Das Problem: Trifft ein Stein diesen Bereich der Scheibe und verursacht einen Steinschla­g, werden die Bilder unter Umständen verfälscht. „Schon ein einziger Steinschla­g kann die Sensorik so beeinträch­tigen, dass bestimmte Gefahren nicht mehr erkannt werden können“, warnt Leser. Zwar lassen sich manche Steinschlä­ge auch noch mit Smart Repair ausbessern, jedoch ist dies nur außerhalb des Sichtfelde­s des Fahrers zulässig. Und auch nur dann, wenn der im Durchmesse­r nicht größer als circa eine Zwei-Euro-Münze ist. Es dürfen sich auch noch keine Risse gebildet haben, und der Schaden muss einen Mindestabs­tand von zehn Zentimeter­n vom Scheibenra­nd aufweisen. Ob ein Steinschla­g reparabel ist oder nur noch der Ersatz der Scheibe infrage kommt, kann letztlich nur eine Fachwerkst­att einschätze­n.

Auch bei fühlbaren Kratzern und Sprüngen in der Frontschei­be ist nur noch ein Austausch möglich. Die Gefahr, dass der Sprung weiter reißt, ist recht hoch. „Derartige Beschädigu­ngen haben spätestens bei der Hauptunter­suchung das Aus zur Folge, weil sie absolut sicherheit­srelevant sind“, gibt Leser zu bedenken. In der Regel werden Glasschäde­n von der Teilkaskov­ersicherun­g übernommen.

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