Kahnsaison auf dem Wassenberger Gondelweiher eröffnet
Seit drei Jahren schippern wieder Ruderboote über den Gondelweiher in Wassenberg. Die diesjährige Kahnsaison wurde am Pfingstwochenende eröffnet.
WASSENBERG Pünktlich zum Pfingstwochenende war es soweit: die offizielle Eröffnung der Kahnsaison auf dem Gondelweiher stand bevor. Nachdem die Reste der Regengüsse von den Vortagen aus den Booten geschöpft worden waren, stand einer Runde nichts mehr im Wege.
Die Fahrten mit den Ruderboten haben eine lange Tradition auf dem Weiher: In den 1920er Jahren, als sich Wassenberg Luftkurort nannte und bereits auf Tourismus setzte, entstanden Gondelweiher und das Schwimmbad, das älteste Freibad in der Region (1927). „Man konnte sich beim Bademeister Kähne ausleihen und damit dann rausfahren auf den Gondelweiher“, berichtete Sepp Becker, Ehrenvorsitzender des Heimatvereins Wassenberg.
Vor einigen Jahren entstand hieraus die Idee, diese Tradition wieder aufleben zu lassen. Der Heimatverein stiftete zusammen mit zwei anderen Sponsoren, dem Dachdeckerunternehmen Baltes und der Arztpraxis von Dr. Susanne Beckers, jeweils ein Boot. An Stelle des alten Freibads gibt es heute einen kleinen „Hafen“für die Boote und wie früher kann man von dort auf den See rausfahren. „Als Kind habe ich das unheimlich gerne gemacht“, erinnert sich Becker. „Umso schöner ist es, dass diese Möglichkeit heute wieder besteht“.
Nun durften seine Enkel Paul (12) und Tom (10) die Saison mit dem Boot des Heimatvereins eröffnen. Nachdem die schwierigste Stelle, vom Hafen aus kommend und unter der Brücke hindurch, erfolgreich überwunden war, konnten sie gemütlich um den Weiher schippern.
Ihnen schloss sich der Vorsitzende des Heimatvereins, Walter Bienen, an und ließ sein eigenes Ruderboot im Hafen zu Wasser. „Das Boot habe ich in einer Bootsschule in den Niederlanden vor einigen Jahren selbst gebaut“, sagt er. Bevor man allerdings mit dem Boot fahren könne, müsse es sechs Tage lang gewässert werden, um es abzudichten. „Ansonsten würde ich damit untergehen“, erklärt Bienen.
Für Besucher besteht bis zum Herbst die Möglichkeit, im alten Schwimmmeisterhäuschen, das heute das Café „Froschkönig“beherbergt, die drei Ruderboote ausleihen. Der Verleih findet zu dessen Öffnungszeiten statt. Schwimmwesten sind ebenfalls erhältlich und es erfolgt eine Einweisung.