Rheinische Post Erkelenz

Kahnsaison auf dem Wassenberg­er Gondelweih­er eröffnet

Seit drei Jahren schippern wieder Ruderboote über den Gondelweih­er in Wassenberg. Die diesjährig­e Kahnsaison wurde am Pfingstwoc­henende eröffnet.

- VON KATHARINA GILLESSEN

WASSENBERG Pünktlich zum Pfingstwoc­henende war es soweit: die offizielle Eröffnung der Kahnsaison auf dem Gondelweih­er stand bevor. Nachdem die Reste der Regengüsse von den Vortagen aus den Booten geschöpft worden waren, stand einer Runde nichts mehr im Wege.

Die Fahrten mit den Ruderboten haben eine lange Tradition auf dem Weiher: In den 1920er Jahren, als sich Wassenberg Luftkurort nannte und bereits auf Tourismus setzte, entstanden Gondelweih­er und das Schwimmbad, das älteste Freibad in der Region (1927). „Man konnte sich beim Bademeiste­r Kähne ausleihen und damit dann rausfahren auf den Gondelweih­er“, berichtete Sepp Becker, Ehrenvorsi­tzender des Heimatvere­ins Wassenberg.

Vor einigen Jahren entstand hieraus die Idee, diese Tradition wieder aufleben zu lassen. Der Heimatvere­in stiftete zusammen mit zwei anderen Sponsoren, dem Dachdecker­unternehme­n Baltes und der Arztpraxis von Dr. Susanne Beckers, jeweils ein Boot. An Stelle des alten Freibads gibt es heute einen kleinen „Hafen“für die Boote und wie früher kann man von dort auf den See rausfahren. „Als Kind habe ich das unheimlich gerne gemacht“, erinnert sich Becker. „Umso schöner ist es, dass diese Möglichkei­t heute wieder besteht“.

Nun durften seine Enkel Paul (12) und Tom (10) die Saison mit dem Boot des Heimatvere­ins eröffnen. Nachdem die schwierigs­te Stelle, vom Hafen aus kommend und unter der Brücke hindurch, erfolgreic­h überwunden war, konnten sie gemütlich um den Weiher schippern.

Ihnen schloss sich der Vorsitzend­e des Heimatvere­ins, Walter Bienen, an und ließ sein eigenes Ruderboot im Hafen zu Wasser. „Das Boot habe ich in einer Bootsschul­e in den Niederland­en vor einigen Jahren selbst gebaut“, sagt er. Bevor man allerdings mit dem Boot fahren könne, müsse es sechs Tage lang gewässert werden, um es abzudichte­n. „Ansonsten würde ich damit untergehen“, erklärt Bienen.

Für Besucher besteht bis zum Herbst die Möglichkei­t, im alten Schwimmmei­sterhäusch­en, das heute das Café „Froschköni­g“beherbergt, die drei Ruderboote ausleihen. Der Verleih findet zu dessen Öffnungsze­iten statt. Schwimmwes­ten sind ebenfalls erhältlich und es erfolgt eine Einweisung.

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RP-FOTO: JÜRGEN LAASER Die Kahn-Saison auf dem Gondelweih­er ist eröffnet. Die Brüder Paul (l./12) und Tom (r./10) Jütten erobern den Gondelweih­er.

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