Rheinische Post Erkelenz

Gerlind Reinshagen gestorben

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BERLIN (dpa) Die Schriftste­llerin Gerlind Reinshagen ist tot. Sie sei in der Nacht von Samstag auf Sonntag im Alter von 93 Jahren in Berlin gestorben, teilte der Suhrkamp Verlag unter Berufung auf ihre Familie mit. Reinshagen schrieb Theaterstü­cke, Romane und Hörspiele. Ende 2018 waren mit „Atem anhalten“auch gesammelte Gedichte von ihr erschienen.

Regisseur Claus Peymann brachte mehrere ihrer Texte auf die Bühne, darunter 1968 ihr erstes Stück „Doppelkopf“. Das Stück sei ein „großer Auftritt“gewesen, sagte Peymann in einem Verlagsvid­eo von 2018. Damals sei es sehr ungewöhnli­ch gewesen, dass eine Frau ein Drama schreibe. Er habe eine Reihe ihrer Stücke inszeniert – und „überall schimmert die Zeit durch“. Die Dramatiker­in beschäftig­te sich in ihren Werken mit dem Nationalso­zialismus und den Nachkriegs­jahren, aber auch mit der Arbeitswel­t. Reinshagen wurde in Königsberg geboren, machte eine Apothekerl­ehre und studierte Pharmazie. In den 1950er Jahren ging sie nach Berlin und begann, als Autorin zu arbeiten.

Zu ihren Theaterstü­cken gehören „Sonntagski­nder“, „Himmel und Erde“und „Die grüne Tür oder Medea bleibt“. Sie schrieb auch Romane wie „Rovinato oder Die Seele des Geschäfts“oder „Göttergesc­hichte“. Sie selbst sagte im Videointer­view, sie schreibe keine Romane, sondern „Menschenbi­lder“.

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