Rheinische Post Erkelenz

Schrofmühl­e bietet Familienfl­air

- VON KATHRIN BOEHME

Die Rickelrath­er Schrofmühl­e öffnete zum 26. Deutschen Mühlentag ihre Pforten. Rund 600 Besucher sahen das Mühlwerk in Betrieb.

RICKELRATH Für die historisch­e Schrofmühl­e in Wegberg-Rickelrath stellen die Pfingstfei­ertage den Höhepunkt des Jahres dar: Zum 26. Deutschen Mühlentag öffnete der Förder- und Museumsver­ein Schrofmühl­e wie jedes Jahr die Tore zum alten Mühlwerk und dem Gelände am Mühlenbach.

Bei perfektem Wetter reisten fast 600 Besucher aus der Region und

Das Angebot für Kinder soll größer werden. Bei der nächsten Öffnung der Schrofmühl­e ist ein Kindermühl­entag geplant

über den Kreis Heinsberg hinaus nach Wegberg und nutzten die seltene Gelegenhei­t, die Wassermühl­e in Betrieb zu sehen und sich die Technik dahinter erklären zu lassen. „Schon immer kamen interessie­rte Leute auch von weit her, um die Mühle zu sehen, das hat sich in den letzten Jahren aber noch verstärkt“, erklärt Frauke Dennig-Schmitz vom Förder- und Museumsver­ein Schrofmühl­e. „Wir haben mehr Werbung gemacht, das Interesse an Mühlen ist durch die aktuellen Diskussion­en über Heimat aber auch noch größer geworden“. Während des gesamten Tages boten Vereinsmit­glieder Führungen durch die Mühle an, die laufend großen Anklang fanden.

Seit 1771 wurde die Schrofmühl­e fast 200 Jahre lang für Ölpressen und Kornmahlen genutzt, dank des immer noch funktionie­renden Getreidema­hlwerks und der Ölpresse ist die Mühle im Rheinland damit einzigarti­g. Besonders Familien nutzten die offene Besichtigu­ng der Mühle für einen Tagesausfl­ug: Die Vereinsmit­glieder wussten das große Interesse gerade von jüngeren Kindern umzusetzen, die so ganz nah an die vielen drehenden Holzräder innerhalb der alten Mühle dürfen und – wer sich traute – auf einem Getreidesa­ck in den ersten Stock gezogen wurden, anstatt die schmale Treppe zu nutzen. Das Angebot für Kinder soll noch größer werden, bei der nächsten Öffnung der Schrofmühl­e ist auch ein Kindermühl­entag geplant. „Wir merken, wie viel Spaß die Kinder beim Besuch in der Mühle haben: Es soll deshalb bald noch kindgerech­tere Führungen geben, an denen die jüngsten Besucher selbst

etwas mahlen können oder mitanpacke­n dürfen“, stellt Frauke Dennig-Schmitz in Aussicht.

Neben Führungen durch die historisch­e Mühle und Grill- und Kuchenstän­den auf dem Innenhof des Geländes war auch die laufende Ausstellun­g „Wegberg – im Tal der Mühlen“für Besucher frei zugänglich. Zum ersten Mal am deutschen Mühlentag war innerhalb der Ausstellun­g auch ein Film über die Schrofmühl­e zu sehen, der auch an Schulen bald zur Vor- oder Nachbereit­ung eines Besuchs in der Mühle zur Verfügung stehen soll.

„In erster Linie haben wir den Film aber hergestell­t, um die Technik der Mühle zu erhalten und zu dokumentie­ren, wie die Mühle funktionie­rt, falls sie es eines Tages nicht mehr tut“, sagt Frauke Dennig-Schmitz. Für die nächsten Jahre ist jedoch sichergest­ellt, dass die Schrofmühl­e funktionst­üchtig bleibt und weiterhin interessie­rte Besucher anzieht.

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RP-FOTO: JÜRGEN LAASER Markus Caspers zeigt einem der Besucher am 26. Deutschen Mühlentag den Rüttelschu­h im Mahlwerk der Schrofmühl­e in Wegberg-Rickelrath.

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