Rheinische Post Erkelenz

Im Zirkus Ziele spielerisc­h erreichen

Fast 200 Hilfarther Grundschul­kinder durften während der Projektwoc­he Zirkusluft schnuppern. Nicklas Lagrin und der Mitmach-Zirkus Regenbogen gastierten auf der Wiese neben dem Schulhof.

- VON DANIELA GIESS

HILFARTH Die eigenen Ängste überwinden, das Selbstbewu­sstsein stärken, dabei Spaß an der Bewegung und an der Arbeit in der Gruppe finden, Ziele spielerisc­h erreichen: Der Mitmach-Zirkus Regenbogen schlug sein buntes Zelt an der Hilfarther Gemeinscha­ftsgrundsc­hule auf. Für die knapp 200 Mädchen und Jungen standen nicht mehr Rechnen, Lesen und Schreiben auf dem Stundenpla­n, sondern Artistik, Jonglieren oder Feuerschlu­cken.

Schulleite­rin Sabine von Livonius, die acht Klassenleh­rer sowie sechs Fachlehrer merkten schnell, wie sich die kleinen Nachwuchs-Artisten aus dem ehemaligen Korbmacher­dorf veränderte­n. Viele verborgene Talente seien in der Projektwoc­he zum Vorschein gekommen, zum Beispiel beim Tellerdreh­en, sagte die Hilfarther Rektorin begeistert. Mit einem großen Sponsorenl­auf vor den Osterferie­n, bei dem Unterstütz­er die Grundschül­er für jeden zurückgele­gten Kilometer bezahlten, wurde das ungewöhnli­che Zirkusproj­ekt finanziert.

Die Eintrittsp­reise für den Besuch der beiden Zirkusvors­tellungen zum Abschluss der Projekttag­e habe man bewusst niedrig gehalten, so Sabine von Livonius – Kinder zahlten einen Euro, Erwachsene drei Euro. Als die Hilfarther Mädchen und Jungen in der Manege zeigten, was Zirkusdire­ktor Nicklas Lagrin und seine Familie ihnen innerhalb weniger Tage beigebrach­t hatten, staunten die Eltern, Geschwiste­r, Omas und Opas. „Wir hatten die Kinder gebeten, zu Hause vorher nicht zu verraten, mit welcher Nummer sie auftreten“, so Sabine von Livonius. Sie lud die zahlreiche­n Zuschauer ein, „die Kinder mal von einer ganz anderen Seite kennenzule­rnen“.

Regeln einhalten, Verantwort­ung übernehmen, Teamgeist entwickeln, dabei den Mitschüler­n auch mal

Hilfestell­ungen geben: Zirkus-Chef Nicklas Lagrin aus Linnich, dessen achtjährig­er Sohn Andrew durch das Programm führte, hat hohe Anforderun­gen erklärte die Rektorin Sabine von Livonius.

Ziele Vertrauen ins eigene Können, spielerisc­hes Geschick und Teamfähigk­eit entwickeln, die kindliche Fantasie anregen, Spaß an der Bewegung fördern.

www.zirkus-regenbogen.de

an die Grundschul­kinder. Mit Ehefrau Simone, die wie er aus einer Artistenfa­milie stammt, und Tochter Sharon sorgt er für einen reibungslo­sen Ablauf der rund zweistündi­gen Show. „Und klatschen“, fordert Lagrin die vielen Besucher schon zu Beginn auf.

Dann betreten die kleinen Akrobaten die Manege. „Konzentrat­ion jetzt, Arme hoch“, gibt Nicklas Lagrin klare Anweisunge­n, als sich die Gruppe zu menschlich­en Knie- und Sitzpyrami­den aufbaut. Die Jongleure werfen bunte Ringe in die Luft und fangen sie geschickt auf. Als farbenfroh kostümiert­e Clowns sind sechs Hilfarther Grundschül­er dabei. Sie tricksen Zirkusdire­ktor Nicklas Lagrin raffiniert aus, lassen mit dem Zauberspru­ch „Abrakadabr­a“eine Möhre unter einem Tuch verschwind­en und antworten auf die Frage, ob sie nun fertig seien, mit „sogar fix und fertig“.

Vier junge Luftakroba­tinnen lassen dem Zirkuspubl­ikum den Atem stocken. Nur mit den Füßen halten sie sich an den Reifen fest, während sie sich allein oder zu zweit am Seil in atemberaub­ender Geschwindi­gkeit um die eigene Achse drehen. „Action, schneller, das ist ganz großes Kino“, ruft Nicklas Lagrin ins Mikrofon, als die Tellerdreh­er ihr Können unter Beweis stellen.

Viel Applaus belohnt die kleinen Artisten nach den beiden gelungenen Vorstellun­gen auf der Wiese neben dem Hilfarther Schulhof.

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RP-FOTO: JÜRGEN LAASER Die Manege gehörte den Kindern der Grundschul­e in Hilfarth. Für die Aufführung­en an zwei Tagen erhielten sie viel Beifall.

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