TiG-Chef bespielt auch Kaiser-Friedrich-Halle
als Investoren ein namhaftes Trio angetreten. Allerdings war es recht bald zu Unstimmigkeiten zwischen den dreien gekommen, sie sprangen ab – eine unschöne Situation für die MGMG-Spitze. 25 Bewerber gab es auf die jetzige Ausschreibung, mit Sinan Heesen wurde man einig.
Der 25-jährige Sinan Heesen, der aus Viersen stammt, in Mönchengladbach am Platz der Republik seine erste Ausbildung – zum gestaltungstechnischen Assistenten – gemacht hat, bringt trotz seines Alters bereits einiges an Erfahrung mit: Später hängte er noch den Veranstaltungskaufmann dran. Inzwischen bespielt er nicht nur das TiG als Gastronom und Veranstalter,
sondern auch das Gloria in Köln. Jeweils kommt er auf 250 Veranstaltungen im Jahr. Er organisiert Konzerte und Shows im Privat- und Gewerbebereich, Catering inklusive. „Unnormal Entertainment“heißt die Firma, mit der er die KFH bespielen will.
„Ich habe eine bestehende Infrastruktur, allein in Mönchengladbach inklusive Aushilfen ein Team mit 25 Leuten“, sagt Heesen. Ob Fotoboxen, Anlagen, Balletttische – „es ist alles da und wartet nur darauf, genutzt zu werden“. Schlipköter und Schroeren erwarten sich davon Synergieeffekte für die KFH, für Heesen ist es der konsequente nächste Schritt: Denn das TiG ist mit seinen 300 Plätzen bei manchen Veranstaltungen rasch ausverkauft, die KFH kommt auf 960 Plätze, unbestuhlt sogar auf knapp 2000. Deshalb will Heesen nicht nur die Gastronomie übernehmen und „leichtes, gutes, bezahlbares Essen“anbieten – und ohne Esszwang Gäste bewirten –, sondern auch passende Formate für das Gebäude einkaufen und entwickeln. Partys, Bankette, Hochzeitsfeiern, vielleicht auch eine Gala – Ideen hat Heesen viele. „Und wir haben bei 200 Veranstaltungstagen noch Luft nach oben“, betont Schlipköter. Die MGMG will teils als Mitveranstalterin auftreten.
Heesen zieht mit seinem gesamten Büro von der Eickesmühle in die KFH. „Das ist strategisch super, weil das TiG in unmittelbarer Nähe ist.“Sein Konzept will er in mehreren Stufen umsetzen: Im Januar 2020 zieht er mit dem Büro ein, Anfang März übernimmt er die Gesellschaftsräume, zum 1. Mai will er die Außenterrasse öffnen, Ende des Jahres soll das Restaurant folgen. Das will er nach und nach sanieren, den Räumen „frischen, modernen, warmen“Stil geben mit Lounge-Ambiente. Die Terrasse soll autark sein mit einer Bar und Grillstation, so dass draußen separate Veranstaltungen laufen können. Vor und nach Veranstaltungen werden die Besucher versorgt, ebenso in der Pause: Dann sollen Vorreservierungen das leidige Anstehen verhindern.