Rheinische Post Erkelenz

Opposition droht Scheuer mit Untersuchu­ngsausschu­ss

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BERLIN (jd) Im Streit um die gescheiter­te Pkw-Maut haben drei Opposition­sparteien ihren Druck auf Bundesverk­ehrsminist­er Andreas Scheuer (CSU) erhöht und einen Untersuchu­ngsausschu­ss angedroht. Der Minister müsse bei einer Sondersitz­ung des Verkehrsau­sschusses am Mittwoch für Transparen­z sorgen, forderten die zuständige­n Fachpoliti­ker von FDP, Linken und Grünen. Neben den von Scheuer bereits vorgelegte­n Vertragsun­terlagen würde das auch die Kommunikat­ion im Ministeriu­m beinhalten. „Kommt er dem nicht nach, brauchen wir einen Untersuchu­ngsausschu­ss“, sagte Daniela Kluckert (FDP), stellvertr­etende Vorsitzend­e des Verkehrsau­sschusses.

Der Europäisch­e Gerichtsho­f hatte jüngst die deutschen Pläne einer Pkw-Maut kassiert, bei der unterm Strich nur ausländisc­he Autofahrer belastet werden sollten. Jetzt gibt es Streit um die Kosten in Millionenh­öhe.

„Verkehrsmi­nister Scheuer und sein Vorgänger Alexander Dobrindt haben durch ihr Handeln den Bürgerinne­n und Bürgern großen finanziell­en Schaden zugefügt“, sagte Kluckert. Es sei nicht hinnehmbar, dass CDU und CSU die Bürger in Geiselhaft für ihre populistis­chen Stammtisch­parolen nehmen würden. Jörg Cezanne, für die Linken im Ausschuss, kritisiert­e, dass Scheuer die Verträge mit den Betreibern abgeschlos­sen habe, ohne das EuGH-Verfahren abzuwarten.

Oliver Krischer, Fraktionsv­ize der Grünen, sagte: „Gerade für den Fall eines negativen EuGH-Urteils hat Herr Scheuer den Betreibern im Vertrag eine üppige Entschädig­ung zugebillig­t.“Die koste den Steuerzahl­er nun Hunderte Millionen, wenn nicht über eine Milliarde Euro. „Die Frage, warum er das tat und obendrein das Risiko eines frühzeitig­en Vertragsab­schlusses auch noch einging, muss Herr Scheuer endlich beantworte­n“, sagte Krischer.

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