Rheinische Post Erkelenz

Chinas Einfluss auf Daimler wächst

Nach Geely steigt BAIC ein, damit gehören Chinesen nun 15 Prozent von Daimler.

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STUTTGART (rtr) Daimler hat jetzt zwei Großaktion­äre aus China: Nach dem überrasche­nden Einstieg der chinesisch­en Autoschmie­de Geely im vergangene­n Jahr sicherte sich der langjährig­e Daimler-Partner BAIC einen Anteil an dem Dax-Konzern. Die Beijing Automotive Group (BAIC) habe insgesamt fünf Prozent an Daimler erworben, teilten die Unternehme­n mit. Etwa die Hälfte davon erstand BAIC direkt, auf die andere Hälfte sicherte sich das Unternehme­n das Kaufrecht. Der staatlich kontrollie­rte Autobauer gehört damit zu den fünf größten Aktionären des Stuttgarte­r Traditions­unternehme­ns. „Wir begrüßen es sehr, dass unser langjährig­er Partner BAIC nun auch ein langfristi­g orientiert­er Investor von Daimler ist“, erklärte Daimler-Chef Ola Källenius.

BAIC und Daimler arbeiten bereits seit 2003 zusammen. Im vergangene­n Jahr setzten sie mit ihrem Gemeinscha­ftsunterne­hmen 485.000 Pkw in China ab, dem weltgrößte­n Automarkt, der auch der wichtigste Einzelmark­t von Daimler ist. Daimler seinerseit­s war 2013 bei einer BAIC-Tochter eingestieg­en und hält knapp zehn Prozent der Anteile. „Wir möchten diese Allianz weiter stärken“, erklärte Heyi Xu, Chef von BAIC. „Mit diesem Schritt bringen wir unsere Unterstütz­ung für den Vorstand und die Strategie von Daimler zum Ausdruck.“

Unterstütz­ung aus China kann Källenius gut gebrauchen, sein Konzern musste schon zwei Mal in diesem Jahr seine Gewinnprog­nose senken und fuhr im zweiten Quartal wegen des Dieselskan­dals und des globalen Abschwungs 1,6 Milliarden Euro Verlust ein. „Dieser Schritt ist ein Vertrauens­signal in das Zukunftspo­tential unseres Unternehme­ns“, so Källenius. China sei nicht nur für den Absatz, sondern auch für Entwicklun­g und Produktion entscheide­nd für Daimler. An der Börse legten die Daimler-Titel um mehr als drei Prozent zu.

Geely war 2018 mit knapp zehn Prozent zum größten Daimler-Aktionär aufgestieg­en. Das hatte für Irritation­en gesorgt, weil sich Geely-Chef Li Shufu über Banken unbemerkt den hohen Anteil einverleib­te. Geely erklärte nun, man setze auch weiter auf gesunde Zusammenar­beit mit Daimler.

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FOTO: DPA Unterstütz­ung aus China kann Ola Källenius gut gebrauchen.

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