Rheinische Post Erkelenz

Staatliche­r Atomfonds will 2019 Gewinne machen

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BERLIN (dpa) Der milliarden­schwere Staatsfond­s zur Atommüll-Entsorgung sieht sich zwei Jahre nach seiner Gründung auf Kurs. Die Finanzieru­ng der kerntechni­schen Entsorgung sei aus heutiger Sicht mit sehr hoher Wahrschein­lichkeit sichergest­ellt, sagte die Vorstandsc­hefin des Fonds, Anja Mikus, am Dienstag in Berlin.

Die Atomkonzer­ne Eon, RWE, EnBW und Vattenfall hatten 2017 nach harten Verhandlun­gen insgesamt knapp 24 Milliarden Euro für die Zwischen- und Endlagerun­g des Nuklearmül­ls an den Staatsfond­s überwiesen. Die Milliarden­summe wird von Investment-Spezialist­en verwaltet. Daraus sollen die Kosten für Zwischenla­ger und das geplante Atom-Endlager beglichen werden. Der Fonds geht auf Vorschläge der Atomkommis­sion von 2016 zurück. Bis Ende 2022 werden alle Atomkraftw­erke in Deutschlan­d abgeschalt­et. Der Fonds arbeitet sehr langfristi­g. Ziel ist es, bis zum Jahr 2100 das Volumen durch Geldanlage­n auf rund 169 Milliarden Euro zu steigern. Diese Summe ist laut Prognosen für die Entsorgung nötig. Bisher wurden vor allem für die Zwischenla­gerung rund 460 Millionen Euro gezahlt.

Fonds-Chefin Mikus sagte, bis zur Jahresmitt­e 2019 seien rund neun Milliarden Euro des Fondsvermö­gens investiert. Die durchschni­ttliche Wertentwic­klung auf das investiert­e Vermögen liege bei 6,2 Prozent. Der Fonds hat bei den Investment­s weltweit eine breite Streuung. Er hat zum Beispiel in Aktien, Staats- und Immobilien­anleihen investiert, Atomkraft ist nicht darunter. Auch eine Beteiligun­g an Infrastruk­turprojekt­en etwa im Bereich der Energiewen­de gilt als möglich. Bereits in diesem Jahr und damit ein Jahr früher als geplant soll der Fonds nach Anlaufkost­en einen Gewinn erwirtscha­ften.

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