Rheinische Post Erkelenz

Apple schickt Kamera-Autos auf deutsche Straßen

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MÜNCHEN (dpa) Apple wird am kommenden Montag erstmals seine Kamera-Autos auch auf Straßen deutscher Städte schicken. Gut 80 Fahrzeuge sollen bis Mitte September Aufnahmen für den Kartendien­st des iPhone-Konzerns machen. Die Daten sollen in erster Linie das Kartenmate­rial verbessern, wie Apple erläuterte. Die Bilder könnten in Zukunft aber auch im neuen Panorama-Dienst Look Around zum Einsatz kommen, das ist Apples Konkurrenz­angebot zu Google Street View.

Apple informiert auf einer Website, in welchen Gegenden die Fahrzeuge demnächst unterwegs sein werden. Vor Deutschlan­d fuhren die Kamerawage­n in Europa bereits Straßen in Großbritan­nien, Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Kroatien und Slowenien ab. Vor dem Start in Deutschlan­d war Apple mit dem bayerische­n Datenschut­zbeauftrag­ten in Kontakt. Die Daten aus den Fahrzeugen werden auf Apples Server in den USA geladen.

Bei Look Around können Nutzer sich auf dem Bildschirm durch dreidimens­ionale Darstellun­gen von Straßenzüg­en bewegen. Die Funktion soll im Herbst zunächst für einige ausgewählt­e Gebiete wie die Umgebung von San Francisco verfügbar sein. Nutzer können auch die Löschung von Rohdaten mit der Abbildung von Personen oder Häusern beantragen. Diese Möglichkei­t bietet der Konzern vor einer möglichen Einführung in Deutschlan­d und direkt zum Start der Kamerawage­n-Fahrten an. Gesichter und Autokennze­ichen werden bei Look Around, wie auch etwa bei Googles Street View, automatisc­h verpixelt. Die Software dafür kam im ersten Look-Around-Material aus der Umgebung von San Francisco nach Angaben von Apple auf eine fast 100-prozentige Trefferquo­te. Es gibt bisher keine Informatio­nen dazu, wann Look Around in Deutschlan­d verfügbar sein könnte.

Wer vermutet, von der Kamera eines Apple-Autos aufgenomme­n worden zu sein und das Bild einsehen oder löschen lassen will, kann das bei dem Konzern per E-Mail (mapsimagec­ollection@apple.com) beantragen. Dabei muss man den Ort und den ungefähren Zeitpunkt der Aufnahme angeben. Die Fahrzeuge meiden zudem Zeiten, an denen man davon ausgehen kann, viele Passanten ins Bild zu bekommen, etwa Samstage in der Innenstadt. Apple kann aus Fotos der Fahrzeuge unter anderem Informatio­nen wie Namen von Straßen oder Geschäften sowie zu Verkehrsze­ichen und Straßenfüh­rung herauszieh­en.

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