Neuzulassungen von E-Autos um 80 Prozent gestiegen
BERLIN (mar) Die verbesserten staatlichen Anreize für den Kauf von Elektroautos beginnen zu wirken: Die Zahl der Neuzulassungen von E-Autos ist im ersten Halbjahr 2019 um rund 80 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf gut 31.000 gestiegen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion hervor. Auch bei den Hybrid-Fahrzeugen gab es ein deutliches Plus: Hier stiegen die Neuzulassungen um 69 Prozent im ersten Halbjahr auf knapp 103.000.
Die Bundesregierung hatte sich zum Ziel gesetzt, die Zahl der E-Autos bis 2020 auf eine Million zu steigern. Laut Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) muss die Zahl bis 2030 weiter auf sieben bis zehn Millionen klettern, wenn Deutschland die Klimaziele im Verkehr erreichen will. Der Kauf eines Elektroautos wird mit 4000 Euro bezuschusst, die zur Hälfte der Staat, zur anderen Hälfte die Autohersteller tragen. Für ein Hybrid-Fahrzeug gibt es 3000 Euro Kaufprämie. E-Autos, die bis Ende 2020 neu zugelassen werden, sind zudem für zehn Jahre von der Kfz-Steuer befreit. Die Regierung räumt ein, dass das Stromnetz einem starken Ausbau der E-Mobilität gar nicht gewachsen wäre. „Netzbetreiber rechnen laut jüngerer Studien mit einem Netzausbaubedarf ab einem Anteil der Elektromobilität von zehn bis 15 Prozent, laut mancher Aussage ab 20 Prozent des Bestandes“, heißt es in der Antwort.
„Trotz Milliarden staatlicher Subventionen, etwa durch Kaufprämien und diverse Steuervorteile, wird die Regierung ihr Ziel von einer Million E-Autos bis Ende 2020 nicht erreichen können“, sagte FDP-Politiker Oliver Luksic. Zwar stiegen die Zulassungszahlen bei E-Autos, doch sei die Zahl ist bei einer Gesamtzulassungsrate von 1,8 Millionen Pkw extrem niedrig. „Industriepolitisch macht die alleinige Fokussierung auf die Batterie keinen Sinn“, sagte Luksic. Regierung und Hersteller müssten den Fokus stärker auch auf wasserstoffbetriebene Fahrzeuge lenken.