Greipel wieder klar geschlagen
Der Sieg beim vorerst letzten Massensprint der Tour geht an den Australier Caleb Ewan.
NIMES (dpa) Für André Greipel bleibt es auch bei glühender Hitze eine Tour de France zum Vergessen, Sprinter Caleb Ewan und sein deutscher Helfer Roger Kluge dürfen erneut jubeln. Auf den 177 Kilometern mit Start und Ziel in Nimes feierte der Australier am Dienstag seinen zweiten Sieg bei dieser Tour. Einen weiteren Schreck gab es dagegen für Titelverteidiger Geraint Thomas, der schon zum dritten Mal bei dieser Tour stürzte, aber auch diesmal weiterfahren konnte. Schlimmer kam es für Jakob Fuglsang: Der dänische Mitfavorit musste nach einem Sturz das Rennen aufgeben.
Der deutsche Sprinter Greipel ist dem Ziel Paris zwar wieder ein Stück näher gekommen, mit dem erträumten Etappensieg dürfte es nach einem weiteren enttäuschenden 15. Platz aber nicht mehr klappen. Im Außenseiter-Team Arkéa-Samsic ist der „Gorilla“, wie der 37 Jahre alte Radprofi genannt wird, auf sich alleine gestellt. Nach zweieinhalb Wochen Tour hat es der Gewinner von elf Tour-Etappen nicht ein einziges Mal unter die besten Zehn geschafft.
Im Gelben Trikot fährt weiterhin Frankreichs Liebling Julian Alaphilippe, der mit beherzten Attacken einen Vorsprung herausfuhr und neuerdings auch beim Zeitfahren und im Hochgebirge glänzt. Kann sich der eigentlich als Klassiker-Spezialist bekannte Alaphilippe auch in den Alpen an der Spitze halten, wäre er der erste französische Tour-Sieger seit Bernard Hinault 1985.
Und auch Deutschland mischt im Kampf um den Tour-Sieg über den derzeit Sechsten Emanuel Buchmann erstmals seit 2006 wieder voll mit. Im Tour-Umfeld wird der 26 Jahre alte Ravensburger immer mehr wahrgenommen. Für Jan Ullrich hat Buchmann „das Zeug zu einem echten Champion“, auch Tour-Direktor Christian Prudhomme lobte in der ARD: „Es ist schon lange her, dass man einen Deutschen von dieser Qualität gesehen hat im Kampf um das Gesamtklassement.“